Editorial

Märchen sind olle Kamellen! Oder etwa nicht? Bis hinter die sieben Berge bei den sieben Zwergen haben sich 20 tapfere NachwuchsjournalistInnen aus Deutschland und Österreich beim 22. taz Panter-Workshop auf die Spuren quer durch die Märchenwelt begeben. Na ja … quer durch Berlin und bis nach Polen. Das war anfangs gar nicht mal so leicht. Das Märchen vom billigen Fleisch, das Märchen vom Traumjob des Bundespräsidenten, das Märchen von klimafreundlichen Fahrzeugen – diese Vorstellungen spukten in unseren Köpfen. Wir nahmen die Märchen nicht ernst.

Aber kann man Märchen tatsächlich immer nur auf Lügen und Negatives reduzieren? Während der vier Tage stellten wir fest, dass Märchen viel mehr sind als das: eben nicht nur uralte Geschichten, die man Kindern vor dem Schlafengehen erzählt. Und auch nicht nur von den kleineren und größeren Schwindeleien, die wir von PolitikerInnen fast schon gewohnt sind.

Man findet Märchen auf vielfältige Weise: in der Therapie, auf Festen, in Bars und in anderen Ländern. Man findet sie im Leben, direkt nebenan, wenn man nur genau hinschaut und der nötigen Fantasie ihren Raum lässt. So entstand auch unser ganz persönliches Märchen.Also sagen wir: Spieglein, Spieglein an der Wand, wir zeigen euch ein neues Märchenland!