LeserInnenbriefe
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Nehmen Bedürftigen Plätze weg

betr.: „Rückreise statt Kälteschutz“, taz.nord vom 30. 11. 16

Gewerbsmäßige Bettler(banden) sollten in der Lage sein, sich eine Unterkunft zu finanzieren, ohne dass sie den wirklich Bedürftigen die Notplätze wegnehmen. ROSSIGNOL, taz.de

Eine Täter-Opfer-Kette

betr.: „Sie hat ihn angefasst“, taz.nord vom 1. 12. 16

Ich freue mich, dass der Film so gelungen zu sein scheint. Vor Kurzem war ich auf einer Fachveranstaltung auf die er gut gepasst hätte. Es ging um Forschung zu sexualisierter Gewalt beziehungsweise Kindesmissbrauch. Es gibt mittlerweile eine stattliche Zahl an wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema, aber Frauen als Täterinnen und Jungen als deren Opfer werden bemerkenswert selten untersucht. Ob das daran liegt, dass auch WissenschaftlerInnen Fragestellungen formulieren müssen und das Wort „Mutter“ bei uns allen, mögen wir auch noch so lebenserfahren und skeptisch sein, grundsätzlich positive Assoziationen weckt? Während wir bei „Missbrauchsopfer“ automatisch ein weibliches Wesen vor Augen haben – auch wenn wir es eigentlich besser wissen müssten? Oder sind es die Finanziers, die sich scheuen, wissenschaftliche Projekte zu unterstützen, die eine der Grundfesten der menschlichen Kultur infrage stellen? Nämlich die Vorstellung von der fürsorglichen, sanftmütigen und aufopferungsvollen Frau? Dabei sind die Mechanismen der transgenerationalen Weitergabe und der Täter-Opfer-Ketten eigentlich bekannt. Ich wünsche dem Film „Die Hände meiner Mutter“ sehr viele ZuschauerInnen. ANGELIKA OETKEN, taz.de

Viel Papier und nichts dahinter

betr.: „Die letzte akzeptierte Diskriminierung“, taz.nord vom 2. 12. 16

„Die letzte akzeptierte Diskriminierung“, der Meinung bin ich auch. Ich bin begeistert von der Artikel-Serie, danke! Es ist meiner Ansicht nach ein Thema, worüber zwar viel und auch schon lange plakativ geredet wird, aber leider meist an den Leben der Betroffenen vorbei und keinen kümmert’s. Das macht mich immer wieder fassungslos. Es gibt da Gesetze, Einrichtungen und Sozialämter – wir in Deutschland tun doch alles für „Behinderte“, so meine ich die Situation in Deutschland zu interpretieren. Viel Papier und nichts dahinter und kosten darf es auch nichts, nicht einmal Anstrengungen. HANNE, taz.de