Nicht nur eine Bodenplatte

NS-ZEIT Topographie des Terrors zeigt Entwürfe für den Euthanasie-Gedenkort an der Philharmonie

Im NS-Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ wird heute Abend eine Ausstellung mit Entwürfen des Gestaltungswettbewerbs für den künftigen Berliner Gedenkort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde eröffnet. Dieser reichsweit gesteuerten Massentötung fielen zwischen Anfang 1940 und August 1941 über 70.000 behinderte oder kranke Menschen zum Opfer.

Den Zuschlag für die Gestaltung des Gedenkortes hatte am 23. November der Entwurf der Berliner Architektin Ursula Wilms und der Landschaftsgestalter Nikolaus Koliusis und Heinz W. Hallmann erhalten. Sie wollen auf dem Grundstück Tiergartenstraße 4 – hier stand die Villa, von der aus die Tötungsaktion unter dem Namen „T4“ gesteuert wurde – an der Philharmonie mit einer blauen, drei Meter hohen Glaswand und einem kubusförmigen „Informationselement“ die gezielte Ermordung behinderter und kranker Menschen in der NS-Zeit dokumentierten. Bislang erinnern an der Philharmonie nur eine Bodenplatte und eine Informationstafel mitsamt einer Metallplastik von Richard Serra an die Geschichte des Ortes.

Zur Teilnahme an dem Wettbewerb waren aus 92 Bewerbungen 30 Arbeitsgemeinschaften von Künstlern und Landschaftsarchitekten ausgewählt worden. Zu sehen sind die Entwürfe bis 16. Dezember. (epd)