CDU solidarisch mit Mumia Abu-Jamal

BÜRGERSCHAFT Alle Fraktionen sprechen sich gegen die Todesstrafe aus, nur die Liberalen wollen den 1982 in den USA zum Tode verurteilten schwarzen Bürgerrechtler nicht vor der Hinrichtung retten

Was hat die Bremer CDU mit der Roten Hilfe gemeinsam? Sie setzt sich für den Black-Panther-Aktivisten Mumia Abu-Jamal ein, der 1982 in den USA in einem umstrittenen Prozess wegen Polizistenmordes zum Tode verurteilt wurde. Über seine Hinrichtung entscheidet dieser Tage der Oberste Gerichtshof der USA, was weltweite Solidaritätsadressen hervorgerufen hat.

Am Mittwoch stimmte die CDU-Bürgerschaftsfraktion mit der FDP für einen Antrag von Grünen, SPD und Linkspartei, der den Senat zum Einsatz gegen die Todesstrafe auffordert. Anders als die FDP hoben die Christdemokraten auch bei dem Punkt des Antrags die Hand, der es nicht bei allgemeinen Bekundungen beließ, sondern sich auf Abu-Jamal bezog. „Die Bürgerschaft unterstützt die bundesweite Kampagne von Amnesty International zur Abwendung der Vollstreckung des Todesurteils an Mumia Abu-Jamal“, heißt es darin. Monique Troedel von der Linksfraktion sagte: „Dieser Akt der Solidarität ist allen zum Tode verurteilten Menschen gewidmet.“ So sieht es auch Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD), der am Abend auf einer Kundgebung die Ächtung der Todesstrafe forderte. „Jeder Mensch hat ein Recht auf Würde, auch wenn er schuldig geworden ist.“ EIB