Unterm Strich
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Die geplanten Budgetstreichungenbei der Dresdner Philharmoniesorgen für Protest.So stärkt die Deutsche Orchestervereinigung der Dresdner Philharmonie den Rücken: Die geplante finanzielle Kürzung bedeutet für das Ensemble „einen empfindlichen Substanzverlust“, erklärte der Bundesverband am Mittwoch. Er forderte eine Rücknahme der Kürzungspläne. Der rot-rot-grüne Stadtrat in Dresden hatte beschlossen, die Mittel für die Philharmonie im Doppelhaushalt 2017/18 um 250.000 Euro zu kürzen. Mit der Budgetkappung ist Medienberichte zufolge nun auch die Wiedereröffnung des Dresdner Kulturpalasts gefährdet. Das Gebäude ist Stammhaus der Philharmonie und wurde in den vergangenen Monaten für rund 90 Millionen Euro umfangreich saniert. Mit den Geldern für das Orchester sollten ursprünglich auch die Kosten für das Vorderhauspersonal, etwa an den Türen und Garderoben, gedeckt werden. Nach der Kürzung steht der Betrieb des Konzerthauses auf der Kippe. Es sollte am 28. April 2017 wiedereröffnet werden. „Das Orchester und die Musikfestspiele dürfen nicht unter dem parteipolitischen Hickhack zwischen Stadtrat und Oberbürgermeister leiden“, erklärte Andreas Masopust, stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung. Die Dresdner Philharmonie brauche „ein Budget, das seine Spielfähigkeit garantiert und seiner nationalen Bedeutung gerecht wird“. Kämpfe auf Kosten der Kultur seien „einer Stadt unwürdig, die sich um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 bewerben möchte“, erklärte Masopust weiter. Gerade in einer Stadt, deren Image unter der starken Präsenz der fremdenfeindlichen „Pegida“-Bewegung „so gelitten hat, muss der gesellschaftliche Zusammenhalt jetzt gestärkt werden“.

Die Schriftstellerin und Übersetzerin Cécile Wajsbrot ist für ihre Verdienste um die deutsch-französischen Beziehungen mit dem Prix de l’Académie de Berlin geehrt worden. Die 1954 in Paris geborene und auch in Berlin lebende Autorin erhielt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung am Mittwoch in der französischen Botschaft. Wajsbrot setze sich intensiv mit dem Erinnern, Vergessen und dem Schweigen zwischen den Generationen in Deutschland und Frankreich auseinander, hieß es. Zuletzt erschienen von ihr der Essayband „Berliner Ensemble“ (2015) und der zusammen mit Hélène Cixous entstandene Text „Une biographie allemande“ (2016).

Zwischen Russlands größtem Popstar, Filipp ­Kirkorow,und einem französischen Komponistenist ein erbitterterStreit um Urheberrechtefür ein Lied entbrannt. Der Franzose ­Didier Marouaniund sein russischer Anwalt mussten die Nacht zum Mittwoch sogar auf einer Polizeiwache verbringen, nachdem Kirkorow sie der Erpressung von einer Million Euro beschuldigt hatte. Eines der ­Lieder von ­Kirkorow enthält nach Darstellung von Marouani Musik, die er komponiert hat. Deshalb sollte am Dienstag in einer Bank in Moskau eine außergerichtliche Vereinbarung unterzeichnet werden. Doch der Popstar sagte, es gebe keine solche Vereinbarung. Vielmehr habe er die Polizei eingeschaltet, als Marouani angefangen habe, Geld von ihm zu erpressen.

Das Elternhaus des expressionistischen Malers Karl Schmidt-Rottluff (1884–1976) in Chemnitz, eine Wohnmühle, wird nach jahrelangem Leerstand jetzt im kommenden Jahr zu einem technischen Denkmal ausgestaltet. Dafür stehen dem Förderverein Karl Schmidt-Rottluff für 2017 aus dem Denkmalschutzprogramm des Bundes kürzlich bewilligte 120.000 Euro sowie weitere 80.000 Euro vom Freistaat Sachsen zur Verfügung.