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… wird über Kunst-Kopien nachgedacht

Wie ist das eigentlich, wenn man einen Cäsar-Kopf nachmodelliert und in ein Museum stellt, das andernfalls gar keine Exponate zur Antike zeigen könnte? Ist das ein neues Kunstwerk oder eine entsorgbare Kopie? Und wie verhält es sich mit Dingen, die bewusst ephemer gedacht waren: Werke der 60er und 70er Jahre zum Beispiel, deren Erschaffer bewusst darauf setzten, dass sie sich bald auflösen würden? Mit dem Verhältnis von Original und Kopie und dem Urheberrecht befasst sich ab heute eine Tagung an der Braunschweiger Hochschule für Bildende Künste. Beispiele aus der Region gibt es auch: Ulrich Krempel, Leiter des hannoverschen Sprengel Museums, wird diese Fragen anhand von Kurt Schwitters’ Merzbau und El Lissitzkys Kabinett der Abstrakten erörtern – beides Nachbauten verlorener Werke in seinem Museum. Erlauben oder verhindern sie den Zugang zum Original? Verfälschen sie gar Geschichte, indem sie Dinge zeigen, die nicht mehr existieren? Fragen, über die die Referenten auch länger als die avisierten drei Tage nachdenken könnten.

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