unterm strich
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Wir lieben ja diese Kästen, die die FAZ ihm alle vier Tage auf der ersten Seite ihres Kulturteils freiräumt, damit er zum dreihundertsten Mal erzählt, wie das damals war, als er Picasso getroffen hat. Toll. Ein wirkliches Denkmal, dieser Heinz Berggruen. Nun bekommt er zusammen mit dem FDP-Politiker Otto Graf Lambsdorff den „Toleranz-Preis“ des Jüdischen Museums in Berlin: mit ihm sollen jährlich Persönlichkeiten geehrt werden, „die sich auf herausragende Weise für die Förderung von Toleranz und Verständigung eingesetzt haben“. Und wer wären wir, das nicht zu unterstützen? Berggruen werde als Symbolfigur der Aussöhnung in der deutsch-jüdischen Geschichte gewürdigt, teilte das Museum gestern mit. Lambsdorff erhalte die Auszeichnung für seinen Einsatz bei den Verhandlungen zur Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter. Der Preis soll am 19. November auf einer Galaveranstaltung im Jüdischen Museum verliehen werden. Der 91-jährige Berggruen habe durch seine Rückkehr aus dem Exil im Jahr 1996 und die Übergabe seiner weltweit bedeutenden Bildersammlung mit Werken von Picasso und anderen Malern an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz nicht nur Bedeutsames für seine Heimatstadt Berlin geleistet. Er habe darüber hinaus eine Geste der Versöhnung gegenüber Deutschland gezeigt.