SOUNDTRACK

Für nicht wenige war vor drei Jahren Fashawns Debüt „Boy Meets World“ das beste Rap-Album des Jahres. Und auf dem Splash!-Festival im selben Jahr waren sich dann alle einig: den besten Gig des ganzen Festivals habe der 23-Jährige aus dem kalifornischen Fresno abgeliefert – und da standen immerhin auch der Wu-Tang Clan, Missy Elliott oder Nas auf der Bühne. Letzterer war denn auch die Referenz, die immer wieder bemüht wurde, um die Güte des Flows des Schulabbrechers zu kennzeichnen. Was Fashawn mit dem Mixtape „Ode to Illmatic“ beantwortet hat: Über die originellen Beats des Nas-Erstlings hat aller neuer Lieblingsrapper, mit Unterstützung von Indie-Hip-Hop-Legende Talib Kweli, mutig seine eigenen Lyrics gelegt – und ist am eigenen Anspruch nicht gescheitert. Nun hat sich der Kalifornier mit seinem Kollegen Murs, El-P-Kumpel, Ex-Living-Legends-Rapper und gemeinsam mit Atmospheres Slug als Felt ausgewiesener Schauspielerinnen-Besinger, zusammengetan. „The Generation“ heißt die von Beatnick und K-Salaam (unter anderem auch Produzenten für Mos Def und Lauryn Hill) produzierte Kollaboration, die im September auf Duck Down Records erschienen ist. Am Dienstag stellen Fashawn und Murs (Foto) das Album im Klubsen vor. Di, 11. 12., 20 Uhr, Klubsen, Wandalenweg 7

Das Begehren nach Aufstand zuckersüß zu servieren, ist die Spezialität des kanadischen Indiepop-Quintetts Stars. Wenn es nichts mehr anzuzünden gibt, muss man sich eben selbst in Brand setzen, haben die mit dem Torontoer Klüngel um die Indie-Supergroup Broken Social Scene fest verbandelten Wahl-Montrealer auf ihrem dritten Album „Set Yourself on Fire“ klargestellt, mit dem sie 2004 auch in Europa den Durchbruch geschafft haben. Als Brandbeschleuniger fungieren dabei bittersüße Melancholie, tiefste Verzweiflung und ihr Aufeinanderprallen mit ihrem scheinbaren Gegenüber: hektischem, enthusiastischem und verschrobenem Lebenswillen. Dabei machen vor allem Amy Millans und Torquil Campbells gleichermaßen engelsgleiche, sich perfekt inszenierte Duette liefernde Stimmen den Stars-typischen Charme aus. „Set Yourself On Fire“ war damit einer der Indie-Hits von 2005. Daran hat sich bis heute nichts grundlegend geändert: Auch das vor kurzem erschienene sechste Album „The North“ ist eine charmante, heimatlose Platte, voller 70er-Disco-eskem, Kopfstimmen, Einsamen, die sich nicht treffen, und Melodien, die sich schwer vergessen lassen. Und dazwischen das nimmermüde Begehren nach Krawall im Zuckerkleid. Mo, 10. 12., 20 Uhr, Uebel & Gefährlich, Felstraße 66MATT