Unterm Strich
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Der verurteilte Kunstberater Helge Achenbacharbeitet im offenen Vollzug nun bei der Diakonie Düsseldorf.Zu seiner Arbeit wollte die Diakonie keine Angaben machen. Achenbach war 2015 wegen Millionen-Betrugs an reichen Kunden zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er hatte laut Urteil den inzwischen verstorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht bei Kunst- und Old­timerkäufen um rund20 Millionen Euro geprellt.Inzwischen sitzt Deutschlands einst berühmtester Kunstberater in der Justizvollzugsanstalt Moers-Kapellen ein. Im offenen Vollzug kann er tagsüber einer geregelten Arbeit nachgehen und muss abends wieder in die JVA zurückkehren.

Bei den BMI (Broadcast Music Incorporation) Music Awards in Nashville, USAwurden vergangene Nacht Countrymusiker geehrt. Darunter waren die US-Amerikaner Kenny Chesney und Ross Copperman.Chesney, der bisher mit Hits wie „Setting the World on Fire“ 30 Millionen Alben verkauft hat, wurde für seine tiefgreifende Beeinflussung der Musikszene gewürdigt. Copper­man wurde zum „Songwriter of the Year“ gekürt. Für morgen steht die 50. Verleihung der Country Music Awards an.

Der Berliner Schriftsteller Florian Havemann,64, Sohn des berühmten DDR-Dissidenten Robert Havemann, sieht sich durch eine Passage in der gerade erschienenen Autobiografie des Liedermachers Wolf Biermannverunglimpft. Biermann unterstelle dem Künstler eine gewisse Nähe zur Stasi,sagte Have­manns Agent Alexander Simon am Mittwoch auf Anfrage. „Das entbehrt jeglicher Grundlage, das ist mehrfach geprüft worden. Florian Havemann möchte, dass dies klargestellt wird.“ Zuvor hatte die Bild-Zeitung berichtet. Biermann, ebenfalls Regimekritiker, war mit Robert Havemann (1910–1982) eng befreundet. Der Sohn wolle die Angelegenheit auf friedlichem Wege aus der Welt räumen, sagte Simon.

Der norwegische Spielfilm „Rosemari“ von Sara Johnsen eröffnet heute Abend die 58. Nordischen Filmtage in Lübeck. Gezeigt werden 185 Spiel-, Kurz-, Dokumentar- und Kinderfilme aus den Ländern Skandinaviens und des Baltikums sowie aus Norddeutschland. Zusätzlich können die Besucher in einem Rahmenprogramm unter anderem eine mit Alltagsklängen untermalte nächtliche Busfahrt unternehmen oder mit einem finnischen Filmteam in der Sauna schwitzen. Bis zum 6. November erwarten die Veranstalter rund 30.000 Besucher.

Ein von dem dänischen Architekten Bjarke Ingelsentworfenes 140 Meter hohes Wohngebäude in Manhattan hat heute den Internationalen Hochhauspreis 2016 erhalten. Das neue Wohnhochhaus, das eine sehr ungewöhnliche geometrische Fassade hat, setzte sich im Finale gegen vier weitere Gebäude aus New York und Singapur durch. Unter den 30 für den Preis nominierten Gebäuden aus 14 Ländern war auch der Frankfurter Neubau der Europäischen Zentralbank (EZB). Der mit 50.000 Euro dotierte Preiswird alle zwei Jahre von der Stadt Frankfurt, der Deka-Bank und dem Deutschen Architekturmuseum vergeben. Ein Sonderpreis ging dieses Jahr an die Wohnbaubehörde in Singapur für ihre Bemühungen, öffentliches Wohnen in Hochhäusern zu ermöglichen.

Der frühere Pink-Floyd-Bassist Roger Watershat eine Petition unterschrieben, die das englische Musikduo Chemical Brothersdazu aufruft, ihre im November geplante Show in Tel Aviv abzusagen.Der im Internet veröffentlichte Brief wirft den Künstlern vor, dass sie mit ihrem Auftritt in der „Hipster-Stimmung“ Tel Avivs die israe­lische Regierung und deren Rolle im Nahostkonflikt außer Acht ließen und Israel kulturell zu boykottieren wäre. Die Chemical Brothers erwiderten daraufhin: „Wir wurden nicht unter Druck gesetzt. Wir gehen überall hin, wo junge Leute uns hören wollen.Am Rest sind wir nicht beteiligt.“

Die Performance-Künstlerin Marina Abramovićwill sich bewusst auf ihren Todvorbereiten. „Ich möchte sterben ohne Furcht, ohne Ärger“, so die 69-Jährige. Dafür müsse sie irgendwann aufhören zu arbeiten. „Ich werde nach Asien gehen und in einem Kloster leben“, sagte die Künstlerin: „Ich möchte auf geistigem Grund leben, unter Mönchen sein, bei Tieren. Mein ganzes Leben lang habe ich immer nur nach vorne geschaut und nie, also selten, zurück“, sagte die Tochter serbischer Partisanen,die seit den 70er Jahren durch extreme Performances bekannt wurde, bei denen sie sich oftmals selbst verletzte. „Nun, wo ich es tue, fühle ich mich alt und erschöpft“, berichtete Abramović: „Ich bin in einem Tunnel, der ins Licht führt. Aber ich stecke noch in diesem Tunnel.“

Der monatelange Hype um denamerikanischen Gründervater und Staatsmann Alexander Hamiltonerreicht nun auch das Auktionshaus Sotheby’s. Bei einer Versteigerung in New York Mitte Januar sollen Hunderte handschriftliche Briefe und Manuskripte aus der Kar­riere des ersten US-Finanzministers(1757–1804) unter den Hammer kommen. Auch eine Haarlocke Hamiltons, der durch das gleichnamige Broadway-Musical in den USA posthum zum Star wurde, ist Teil der Auktion, wie Sotheby’s mitteilte. Der New York Timeszufolge könnte das Archiv Hamiltons insgesamt rund 2,3 Millionen Dollar (2,1 Millionen Euro) einbringen.