DIE WORTKUNDE
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Nun ist es offiziell: Trump macht krank. Psychiater in den USA diagnostizieren schon seit einer Weile eine neue Form der psychischen Störung: die TRUMP-ANGST („trump anxiety“). Der Psychiater Bernard Vittone, Chef des National Center for the Treatment of Phobias, Anxiety and Depression, sagt, er bekäme wöchentlich etwa vier neue Patienten, die alle die gleichen Symptome zeigten: Schlaflosigkeit, Panik, Angst davor, dass Trump Präsident wird.

In seinen 30 Berufsjahren habe er so etwas noch nicht erlebt, erzählt Vittone der Washington Post. „Leute mögen Hillary Clinton hassen, aber sie haben keine Angst vor ihr. Sie mögen Obama gehasst haben, aber sie haben ihn nie gefürchtet.“ Das sei bei Trump zum ersten Mal anders.

Frage man nach, wovor sich der Patient oder die Patientin konkret fürchte, dann antworteten viele zum Beispiel: dass Trump einen Atomkrieg anfängt. Was will man darauf schon antworten? „Warten wir mal ab“, „Schaumer mal“ oder „Wird schon wieder“? Geht nicht, findet selbst der Psychiater Vittone. Seine Patienten zögen sofort das nächste furchterregende Trump-Zitat aus dem Ärmel und weg wäre der Beruhigungseffekt. Mit Gesprächs- beziehungsweise kognitiver Verhaltenstherapie komme er bei diesen Patienten nicht weiter, deswegen setze er auf Psychopharmaka. Er verschreibt die gleichen Medikamente, die er auch anderen Angstpatienten verschreibt.

Das alles lässt Böses erwarten für das kommende Jahr in Europa: Volle Psychiatrien in Frankreich wegen Le-Pen-anxiété? Florierende Psychopharmaka-Absätze in Deutschland wegen Petry-Panik? Hohe Krankenstände in Großbritannien wegen Brex-iety? Hoffentlich sind bis dahin wenigstens die Trump-Patienten durch Nichtwahrwerdung ihrer Ängste geheilt. afro