nordpol: welfenkunde

Bis zum 15. Oktober lassen es die Welfen auf Schloss Marienburg krachen: Sie versteigern einen Teil ihrer Kunstschätze. Doch wer sind diese Welfen überhaupt? Die taz nord blickt hinter die Kulissen.

Jetzt mal eine Lanze gebrochen für Braunschweig, wo wir schon bei den Welfen sind. Unangefochtener Über-Welfe nämlich ist Heinrich der Löwe, der im 12. Jahrhundert in Braunschweig residierte und von dort aus das Kaff München, das Dörflein Lübeck und das Nest Schwerin gründete. Zum Dank wollten die Braunschweiger städtische Unabhängigkeit und jagten ihre welfischen Landesherren 1432 ins nahe Wolfenbüttel. Was die Welfen 1671 wieder rückgängig machten und sich mit einigen Unterbrechungen bis 1918 in den Braunschweiger Chefsesseln hielten. Dann aber war endgültig Schluss mit Adel, dafür sorgten die Arbeiter- und Soldatenräte. Denn Revolution ist möglich – selbst in Braunschweig.