Aus Bahnhofskinos

Krude italienische Sex- und Horrorfilme im Metropolis

Ein Mann, der seine verstorbene Verlobte ausstopft, und einer, der seine Opfer im Kabinett ausstellt: Figuren wie diese bevölkern im Oktober die Leinwand des sonst über jeden Bahnhofskino-Ruch erhabenen Metropolis. „Delirio Italiano“ heißt die Reihe mit mediterraner Trash-Unterhaltung der 60er bis 80er Jahre.

Zu Anfang wird heute Abend ab 21.15 Uhr ein Doppelprogramm – einst eine typische Darreichungsform – zeigen, was unter „Eros und Tod im italienischen Exploitation-Film“ zu verstehen ist: Franco Prosperis krudem Thriller Terror verpasste der deutsche Verleih den Titel Junge Mädchen zur Liebe gezwungen – ob er dem Inhalt gerechter wird? Im Anschluss dann ungleich blutigerer Horror mit Beyond the Darkness von Joe D‘Amato, einem Mogul des Niveaulosen: Drehte der Mann mit den vielen Pseudonymen in den 70er Jahren noch grobschlächtige Grusel- und Gewaltvariationen, prangte sein Name später hauptsächlich auf Porno-Videos. Im weiteren Verlauf der Reihe hat – neben dem großen Christopher Lee – auch Pierre „Winnetou“ Brice einen Auftritt: in einem Werk namens Die Mühle der versteinerten Frauen. aldi

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