Senat aufgefüllt

STAATSRÄTE Joachim Schuster und Carl Othmer gehen, Peter Härtl und Gerd-Rüdiger Kück kommen

Zwei Staatsräte können in den nächsten drei Monaten bei vollen Bezügen spazieren gehen, zwei neue Staatsräte kommen dafür ins Amt: Die Neubesetzung der Senatorenposten, die Renate Jürgens-Pieper mit ihrem Rücktritt frei macht, wird einiges kosten. Aber Demokratie ist eben nicht umsonst zu haben.

Für Bildung war bisher der Staatsrat Carl Othmer zuständig, den Jürgens-Pieper aus Niedersachsen mitgebracht hatte. Der 61-Jährige hatte ihr volles Vertrauen, aber in Kreisen der Senatskollegen war der Eindruck nicht verbreitet, dass er seine Verwaltung im Griff hat. Sein Ausscheiden war erwartet worden.

Dass auch der Staatsrat für Gesundheit und Wissenschaft, Joachim Schuster, in den einstweiligen Ruhestand geschickt wird, kommt dagegen überraschend: Schuster, gerade einmal 50, hatte deutlich gesagt, dass er nicht für den Bereich Bildungspolitik verantwortlich sein möchte und voll darauf gesetzt, dass sein ehemaliger Staatsratskollege Hermann Schulte-Sasse ihn im neuen Gesundheitsressort als Staatsrat übernimmt. Der wollte aber nicht einen früheren Kollegen nun als untergebenen Verwaltungschef haben. Vielleicht spielte auch eine Rolle, dass der SPD-Politiker Schuster eher eine politische Biografie als eine in der Verwaltung hat. Schulte-Sasse will als Staatsrat seinen früheren Abteilungsleiter Peter Härtl ins Amt holen. Härtl ist vielleicht weniger in der Bremer SPD vernetzt als Schuster, dafür ein erfahrener Verwaltungsmann. Er wird zudem der erste „Meister vom Stuhl“ in Bremer Senatskreisen sein – er sitzt in dieser Funktion der Freimaurerloge „Roland zu den Alten Pflichten“ vor.

Für die Aufgabe des Staatsratsfür Wissenschaft und Bildung hat Eva Quante-Brandt den langjährigen Uni-Kanzler Gerd-Rüdiger Kück vorgeschlagen. Kück ist für die SPD als Beiratssprecher in Walle engagiert und dort geht ihm der Ruf eines sehr angenehmen, kommunikativen Politikers voraus.  KAWE