Im Visier der Umweltschützer

ANSCHLAG Atomkraftgegner bekennen sich zu Attacke auf Ex-Umweltsenator Fritz Vahrenholt ein. Er sei beim Energiegiganten RWE Förderer der Atomenergie

Ex-Umweltsenator Fritz Vahrenholt (SPD) hat gern das Image des Ökologen, er war Vorständler der Windanlagenfirma Repower, und ist nun beim Energie-Giganten RWE für erneuerbare Energie zuständig – und ins Visier militanter Atomkraftgegner geraten.

„Für Vahrenholt sind Kernenergie und erneuerbare Energie die beiden Eckpfeiler einer Brücke in die Zukunft“, kritisieren ihn die Umweltschützer in einen Bekennerbrief an die taz, nach dem sie in der Nacht zum Donnerstag sein Wellingsbüttler Haus mit schwarzer Farbe und Steinen attackiert hatten. Zeitgleich war ein Auto der Werbeagentur Jung von Matt abgefackelt worden, die einen RWE-Werbefilm produziert hatte – ein „grüner Riese“, der sich um erneuerbare Energien kümmert.

Ohne diese Pfeiler prognostiziere Vahrenholt „aufgrund steigender Energiepreise eine Vielzahl sozialer Brüche, welche die Gesellschaft erschüttern werden“. Darum investiere RWE trotz rechtlicher Hindernisse in solarthermische Kraftwerke in der Sahara oder in die Nabuccopipeline, um Gas aus dem Osten zu importieren, wofür die Weichen beim Kopenhagener Klimagipfel im Dezember gestellt würden, heißt es im Brief. „Freiwillig werden die großen Spieler ihre Macht, rauschende Schornsteine, ölige Pipelines und glitzernde Fotovoltaikanlagen nicht aus der Hand geben.“ MS