DIE GESELLSCHAFTSKRITIK
: Google schlimmer als Hitler?

WAS SAGT UNS DAS? Presse-Verleger vergleichen den Suchmaschinenkonzern mit Hehlern und Verbrechern

Der Vorstandsvorsitzende des Springer Verlages, Mathias Döpfner, vergleicht den Suchmaschinenkonzern Google in der Zeit mit einer „Hehlerbande“, und Springers Cheflobbyist Christoph Keese nennt den Konzern „eine Art Taliban“.

Worum es geht: Geld, das viele Presseverlage von Google gern für das Veröffentlichen von Textauszügen hätten, und um das Leistungsschutzrecht, das den Verlagen dazu verhelfen soll. Gern wäre man dabei gewesen, als Springers diese neue Krimi-und-Terror-Rhetorik in diesem Lobbyistenkampf der Giganten ausbaldowert haben: „Google schlimmer als Hitler“ – nee, doch zu krass. „Google als Zwangsprostituiertenring“ – auf keinen Fall, wie stehen wir selbst denn dann als Presse da?

Aber was treibt die Verlage zu einer solchen verbalen Aufrüstung? Sie werfen Google Lobbyismus vor, weil der Konzern auf der eigenen Internetseite Front gegen das Leistungsschutzrecht macht. Dabei ist die Kommunikation der angeblich unabhängigen Presse gerade fast ebenso bedenklich. MLA