piwik no script img

Künstler- und KunstbücherIn der Mitte Zitrone

Hamburger Kunsträume

von Hajo Schiff

Diese Tage sind die Feuilletons voll mit Berichten über Autoren und Bücher – die weltgrößte Buchmesse in Frankfurt bestimmt die Themen. „The Books! The Books!“ heißt es auch in der Frise: Noch bis Ende des Monats wird in der Arnoldstraße Kunst zum Thema Buch gezeigt.

Unter anderem hoffen Robert Gardner & Hollis Frampton, Ingo Gerken und Almut Hilf auf gesteigertes Interesse an teils so seltsamen Reflexionen zum Gedruckten, wie dass das Wort „Zitrone“ von der Anzahl der Wörter her genau in der Mitte des „Ulysses“ von James Joyce steht. Es gibt eben noch andere Arten des Umgangs mit Büchern als nur Blättern oder gar Lesen. (Fr–So, 16–18 Uhr).

Künstler gestalten Bücher – oft Unikate. Doch viel häufiger als Künstlerbücher sind Bücher über Kunst. Eine der ältesten und beliebtesten Vertriebsstätten dafür hatte jetzt eine ganz besondere Idee: Wer gern in Ruhe im Laden wie in einer Bibliothek ungestört herumstöbern möchte, kann sich nach Ladenschluss dort einschließen lassen.

Das Projekt heißt wortspielerisch „einBUCHten“: Gegen Eintritt, mit Buchgutschein und Wein steht die Fachbuchhandlung Sautter + Lackmann in der Admiralitätstraße einer kleinen Gruppe einen fest vereinbarten mehrstündigen Zeitraum über exklusiv zur Verfügung.

Nicht ganz so exklusiv, aber ebenso besonders sind übrigens auch die Bibliotheken der großen Museen. In historischem Ambiente bergen sie beispielsweise im Museum für Völkerkunde und in der Hamburger Kunsthalle wahre Schätze. Dass die für jedermann zugänglich sind, ist wenig bekannt.

Und für Buchschnäppchen ist schon mal vorzumerken: In knapp einem Monat, am 19. November, gibt es einen Flohmarkt in der Kunsthalle. Der Shop verkauft günstig Kataloge, Bücher und Bibliotheksdoubletten. Das kann man sich gerade noch gut vorstellen, es wird bestimmt nicht so ein schrecklich deprimierendes Ereignis wie die Verramsch-Aktion eines Großteils der Bücher vor einiger Zeit in der Bibliothek der Hochschule für bildende Künste.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen