Bei Anruf Niederlage

WETTSKANDAL Auch Fußballer des VfL Osnabrück sollen in Spielmanipulationen verwickelt sein

„Das wäre eine Katastrophe“

VfL-Präsident Dirk Rasch

Die Woche fing gut an für den VfL Osnabrück und endet hässlich. Am Montag noch sagte Präsident Dirk Rasch auf der VfL-Jahreshauptversammlung: „Es ist uns erstmals seit 1997 gelungen, den Verein weitestgehend zu entschulden.“ Möglich wurde das durch die Erfolge im DFB-Pokal. Der Drittligist hat es in diesem Wettbewerb bis ins Viertelfinale geschafft und das nächste Spiel gegen Schalke wird live im ZDF übertragen. Das bringt Geld.

Am gestrigen Freitag veröffentlichte dann die Neue Osnabrücker Zeitung einen Bericht, der Rasch fassungslos machte. In der vergangenen Saison sollen Spieler des VfL in Spielmanipulationen verwickelt gewesen sein. Damals spielte Osnabrück noch in der 2. Liga und verlor im April 2009 beim FC Augsburg mit 0 : 3 und im Mai beim 1. FC Nürnberg mit 0 : 2. Drahtzieher soll ein 34-Jähriger aus Lohne gewesen sein, der hohe Summen auf die beiden VfL-Spiele gesetzt und sich dabei auf eine Tordifferenz festgelegt haben soll, die dann tatsächlich eintrat.

Aus von der Polizei abgehörten Telefonaten gehe hervor, dass der Verdächtige Kontakt zu einem Profi des VfL aufgenommen habe, der in dem Spiel mitwirkte. Außerdem soll der 34-Jährige mit zwei weiteren VfL-Spielern aus der letzten Saison zu tun gehabt haben. Das alles berichtet die Zeitung unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Die Staatsanwaltschaft machte am Freitag keine genauen Angaben über Spiele und Personen.

VfL-Präsident Dirk Rasch sagte: „Wenn das stimmt, wäre das eine Katastrophe – das könnte dann ein Grund für den Abstieg gewesen sein.“ Die Polizei soll am Donnerstag auch die Wohnung eines der verdächtigen Profis durchsucht haben. Er spielt seit Sommer 2009 nicht mehr beim VfL. KLI

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