„Danke sagen“

ANSPORN Christian Arns, Vorsitzender des BUND Berlin, über den „Berliner Umweltpreis“

taz: Warum gibt es den Berliner Umweltpreis des BUND Berlin?

Christian Arns: Um deutlich Danke zu sagen! Wir wollen das Engagement in Berlin für Umweltschutz und Nachhaltigkeit öffentlichkeitswirksam belohnen. In der Kategorie „Kinder und Jugend“ soll vor allem das Engagement der nächsten Generation gefördert werden. „Wirtschaft und Innovation“ ist eine Kategorie, in der wir ausdrücklich Wirtschaftsakteure ehren, die sich auch mal trauen, einen mutigen Weg zu gehen. Der Klassiker ist die Kategorie „Umweltengagement“: Hier zeichnen wir bürgerschaftliches Engagement von Umweltinitiativen aus. Sie sind oft die eigentlichen Vorreiter im Umwelt- und Naturschutz.

Wachsen Kinder heute umweltbewusster heran?

Als Umweltverband sind wir natürlich immer unzufrieden. Das heißt: Es kann immer besser werden. Noch sind es viele Einzelkämpfer in den Bildungseinrichtungen. Aber es tut sich was, darum geht’s. Nicht nur Lehrerteams oder Schulleiter, auch immer mehr Schüler wollen zum Schutz der Umwelt aktiv werden.

Sie saßen mit in der Jury. Was hat Sie am Preisträger in der Kategorie „Kinder und Jugendliche“, der Juniorfirma Solar Systems überzeugt?

Es ist ein Projekt, das immer von einer Schülergeneration an die nächste weitergegeben wird. Durch das Solarprojekt erleben die Schüler hautnah, dass ressourcenschonendes Wirtschaften keine Utopie ist. Sie starten mit der selbstverständlichen Erfahrung in ihr Berufsleben, dass man mit nachhaltigem Wirtschaften richtig Geld verdienen kann.

Wie sieht es generell mit dem Umweltbewusstsein der Berliner aus?

Was soll ich sagen? Natürlich könnte sich da noch massig etwas tun. Aber manches Verhalten, für das man früher fix als Ökospinner galt, ist heute Normalität: Strom sparen, Licht ausknipsen, Auto bei langen Ampelphasen ausmachen … In anderen Bereichen ist es erstaunlich, wie langsam ein Umdenken stattfindet. Zum Beispiel in der Senatsverwaltung: Da mussten ziemlich dicke Bretter gebohrt werden, ehe bei der Materialbeschaffung ökologische Kriterien beachtet wurden. Das ist schon erstaunlich, dass man hier die Verantwortlichen an Selbstverständlichkeiten erinnern muss.

INTERVIEW: VOLKER ENGELS