Wem gehören die Städte?

BAUPOLITIK In Stuttgart soll der Bahnhof für drei Milliarden Euro tiefergelegt werden. In Hamburg wächst die teure HafenCity – und die Wohnungsnot. Viele Bürger wehren sich

BERLIN taz | Der Streit über gigantische Bauprojekte in großen deutschen Städten nimmt zu. In Stuttgart soll am Montag der Termin für den Baubeginn des Projekts „Stuttgart 21“ bekannt gegeben werden. Nach den bisherigen Planungen würde der Hauptbahnhof samt kilometerlangen Tunnelanlagen unter die Erde verlegt. Der Sprecher des Projekts, Wolfgang Drexler, wirft den Gegnern des milliardenteuren Baus in der sonntaz „reine Panikmache“ vor, weil sie vor einer Einsturzkatastrophe wie beim Kölner Stadtarchiv warnen. Dagegen nannte der Gemeinderat Gangolf Stocker Verfechter des Tiefbahnhofs eine „Mafia“. Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) warnte die Bahn, die noch bis 31. Dezember aus Deutschlands größtem Infrastrukturprojekt aussteigen könnte, vor einem Rückzug.

In Hamburg erregt der Ausbau der HafenCity mit der neuen Elbphilharmonie die Gemüter. Die Kosten des Vorzeigeprojekts haben sich inzwischen verdreifacht. Gleichzeitig kämpfen Künstler und andere Bewohner im Gängeviertel für den Erhalt des traditionsreichen Arbeiterquartiers. Die Stadt verhandelt jetzt mit dem Investor über einen Rückkauf des Areals. IA, LKW

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