Im Stollen tickt die Uhr

ATOMMÜLL Niedersachsen will Ende kommenden Jahres mit der Erkundung Gorlebens fertig sein

Die bislang erkundeten Bereiche des Salzstocks Gorleben sollen Ende 2017 weitgehend geräumt sein. Bis dahin müssten über- und unterirdische Rückbauarbeiten abgeschlossen sein, sagte Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) gestern in Hannover. Damit werde „der gesamte Erkundungsbereich außer Betrieb genommen und alle dazugehörigen Anlagen und Systeme entfernt“.

Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie habe den entsprechenden Hauptbetriebsplan bis zum 31. Dezember 2017 verlängert, so Wenzel weiter. Der zunächst nur bis zum 30. September dieses Jahres geltende Plan regelt die Arbeiten zum Übergang in den sogenannten reinen Offenhaltungsbetrieb.

Weil der Gorlebener Salzstock bislang nicht nach dem Atom-, sondern nach dem Bergrecht erkundet wurde, müssen die niedersächsischen Bergbehörden sogenannte Betriebspläne erlassen. Diese beschreiben die Art und den Umfang der jeweiligen Tätigkeiten im Bergwerk.

Nach dem Neustart der Endlagersuche hatten die Bundes- und die Landesregierung 2014 angekündigt, die Untersuchung in Gorleben vorerst einzustellen. Die bislang erkundeten unterirdischen Teile des Salzstocks sollen verschlossen, alle Anlagen aus diesem Bereich entfernt werden. Anders als von Umweltschützern gefordert, sollen die beiden ins Salz getriebenen Schächte allerdings nicht zugeschüttet, sondern offen gehalten werden. (epd)