Woche des Sehens beginnt

Heute bundesweiter Auftakt der Aktionswoche in Bremen: Veranstaltung in der Friedensgemeinde informiert Blinde wie Sehende mit Vorträgen und Gesprächen

Bremen taz ■ Was heißt es, das Sehvermögen zu verlieren? Um diese Frage dreht sich die „Woche des Sehens“, die heute in ihren bundesweiten Auftakt in Bremen hat. Mit einem Informationstag informiert der Blinden- und Sehbehindertenverein Bremen (BSVB) Betroffene. In Vorträgen und Diskussionen bieten Ärzte, Berater und Sachverständige heute von 10 bis 16.30 Uhr in der Friedenskirche in der Humboldtstraße eine Kombination aus Aufklärung und Hilfestellung.

Die häufigste Ursache für den Verlust des Sehvermögens bei Menschen über 50 in den Industrieländern ist die so genannte „altersbedingte Makuladegeneration“ (AMD), eine Erkrankung der Netzhaut. Ungefähr eine Million Menschen sind in Deutschland an AMD erkrankt. Über mögliche Therapien spricht heute um 12 Uhr Andreas Mohr, Chefarzt der Augenklinik im St. Joseph-Stift.

Egal ob Zuzahlungen für Sehhilfen oder für Medikamente, die Beteiligung der Kassen an derartigen Unterstützungen sinkt. „Früher haben die Kassen 1,8 Prozent ihres Budgets für Sehhilfen ausgegeben. Jetzt ist es weniger als ein Prozent“, so Uwe Pelchen von der Augenoptikerinnung. Er will um 13.30 Uhr die Neuregelungen bei den Zuzahlungen erklären.

Eine Ausstellung zeigt zudem Hilfsmittel wie Fernsehlupen, Vorlesegeräte oder spezielles Computer-Zubehör, die blinden Menschen helfen, ihren Alltag eigenständig zu meistern. Wie wichtig diese Gegenstände sind, die auch durch das immer wieder auf der Streichliste stehende Landespflegegeld finanziert werden, erklärt Hans-Joachim Biermann, Sprecher des BSVB: „Ohne technische Hilfsmittel komme ich nicht aus.“ MS