GANZ SCHÖN FREMD HIER Im Sommer vor einem Jahr öffnete Angela Merkel die Grenzen für Flüchtlinge und löste damit ein politisches Erdbeben aus. Die taz.nord fragt, wie es weitergeht – und widmet dem Thema am Sonntag ihren 100. taz.salon
Schwerpunkt SEITE 43–45
: Gestrandet in Deutschland

Diese drei Fotos stammen von Firas, der seine Kamera am 10. Dezember 2015 im Flüchtlingscamp von Idomeni bekam. Firas, ein Jeside, war vor dem IS aus dem Irak geflohen. Die Fotos zeigen, wie Flüchtlinge Müll und Kleider verbrennen, um sich warm zu halten, wie sie bei offener Tür in einem überfüllten Zug in Mazedonien sitzen und wie sie in einem Wald in Serbien nach Essbarem suchen. Der Fotograf lebt inzwischen in Hildesheim.

Das Foto links zeigt den Motor eines Flüchtlingsbootes auf der Überfahrt nach Griechenland. Es stammt von dem syrischen Flüchtling Zakaria, der seine Kamera in Izmir erhielt und bis nach Berlin gelangte.Das Foto unten zeigt Flüchtlinge bei ihrer Ankunft in Griechenland, aufgenommen wurden es von den Freunden Hamza und Abdulmonem, die die Kamera ebenfalls in Izmir erhielten. Der eine lebt mittlerweile in München, der andere bei Rostock.

Flüchtlingsfotos

„#Refugee Cameras“ ist ein Projekt des Hamburger Fotografen Kevin McElvaney. Im Dezember 2015 verteilte er Einwegkameras an Flüchtlinge in Izmir, Lesbos, Athen und Idomeni und bat sie, ihre Reise zu dokumentieren. Von 15 Kameras kamen sieben in den vorbereiteten Umschlägen zurück. Eine ging verloren, zwei wurden von Grenzbeamten konfisziert, zwei blieben in Izmir, weil die Flüchtlinge dort hängenblieben. Der Verbleib dreier Kameras ist unbekannt.
Die besten Bilderder Flüchtlinge – zusammen mit Fluchtfotos professioneller Fotografen – zeigt die Ausstellung „#Refugee Cameras“ . Ihre nächsten Stationen sind im Oktober Palermo und im November Berlin.