Häfen schlagen weniger um

1. Halbjahr Der stagnierende Handel vor allemmit China und Russland belastet die Statistiken

Die deutschen Häfen haben im ersten Halbjahr 2016 weniger Güter von Seeschiffen umgeschlagen als im Vorjahreszeitraum. Die Gesamtmenge ging um zwei Prozent oder drei Millionen Tonnen auf 148,8 Millionen Tonnen zurück, teilte das Statistische Bundesamt mit. Auch der Umschlag im Containerverkehr sank um ein Prozent auf rund 7,7 Millionen Standardcontainer-Einheiten (TEU).

Als Gründe für den leichten Rückgang sieht der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe verschiedene Faktoren wie das verlangsamte Wirtschaftswachstum Chinas, Russlands Rezession und den derzeit gebremsten Welthandel. Hinzu kämen Infrastrukturdefizite in Deutschland, sagte ein Verbandssprecher. Trotz schwieriger Bedingungen erweise sich die Hafenwirtschaft jedoch als stabil: Für 2016/2017 erwartet die Seehäfen ein leichter Anstieg des Güterumschlags insgesamt. Langfristig stünden die Zeichen auf Wachstum.

Bei den Halbjahreszahlen des Bundesamtes fiel die Abnahme der ins Ausland versandten Gütermenge um 3,5 Prozent besonders stark aus. Dagegen gab es beim Empfang aus dem Ausland nur geringen Rückgang von knapp einem Prozent. Der Containerverkehr mit den USA legte um 29 Prozent zu, während der Austausch mit Russland um 16 Prozent zurückging.

Positiv ist die Entwicklung am Jade-Weser-Port im niedersächsischen Wilhelmshaven: Der Containerumschlag legte um fast 28 Prozent auf 244.000 TEU zu – bei einer Kapazität von 2,7 Millionen. (dpa)