Spekulationen beendet: Chávez erneut erkrankt

VENEZUELA Der Präsident lässt sich in Kuba behandeln und empfiehlt einen möglichen Nachfolger

CARACAS afp | Venezuelas Präsident Hugo Chávez ist erneut an Krebs erkrankt. Der 58-jährige Staatschef gab den Rückfall am Samstag wenige Tage nach einer Untersuchung in Kuba bekannt und sprach sich zugleich für seinen Stellvertreter Nicolas Maduro als möglichen Nachfolger aus. Wenn ihm etwas passiere, was ihn „in welcher Form auch immer arbeitsunfähig“ mache, werde Maduro gemäß der Verfassung die Übergangszeit bis zur Abhaltung von Neuwahlen leiten. „Sie wählen Maduro zum neuen Präsidenten, wenn Sie nach meinem Gefühl gehen möchten“, fügte er hinzu. Maduro war bis zu seiner Ernennung zum Vizepräsidenten im Oktober sechs Jahre Außenminister.

Die Ärzte hätten „einige frische bösartige Zellen“ entdeckt, sagte Chávez am Samstagabend (Ortszeit) im Radio und im Fernsehen. Wo genau die neuen Zellen entdeckt wurden, sagte er nicht, nur dass sie sich „in derselben Gegend“ wie zuvor befänden. Chávez und seine Ärzte haben über die Art der Krebserkrankung nie genauere Angaben gemacht. In Kuba hatte er sich in der Vergangenheit aber einen Tumor im Beckenbereich entfernen lassen. Chávez wollte noch am Sonntag wieder nach Kuba reisen, um sich dort erneut einer Operation zu unterziehen.

Noch kurz vor seiner Wiederwahl für eine weitere siebenjährige Amtszeit am 7. Oktober versicherte Chávez, er sei frei von Krebs. Danach trat er aber nur selten in der Öffentlichkeit auf, was zu neuen Spekulationen über seine Gesundheit führte. Auch an mehreren Gipfeln der Region nahm er nicht teil. Der linksgerichtete Politiker Chávez steht seit 1999 an der Spitze des ölreichen lateinamerikanischen Landes.