Unterm Strich
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25 Jahre lang hat Michael Knoche die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar mitgeprägt. Der Wiederaufbau der Forschungsbibliothek nach dem Brand 2004 war seine größte berufliche Herausforderung. Mit einem Festakt feiert die Bibliothek am Freitag (30. September) ihr 325-jähriges Bestehen. Es ist gleichzeitig der letzte Arbeitstag für Direktor Michael Knoche, der in den Ruhestand geht. Der Germanist und Bibliothekar hat die Bibliothek seit 1991 zu einer modernen Forschungsbibliothek gemacht. Sein Nachfolger wird der Augsburger Bibliothekar Reinhard Laube.

Der Politikwissenschaftler Herfried Münkler ist mit dem Friedrich-Schiedel-Literaturpreis ausgezeichnet worden. Der Professor an der Berliner Humboldt-Universität erhalte die Auszeichnung für sein 2013 erschienenes Buch „Der Große Krieg: Die Welt 1914–1918“, teilte die Stadt am Sonntagabend mit. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre verliehen. Sie wurde nach Angaben der Stadt Wurzach 1982 vom Unternehmer Friedrich Schiedel seiner Heimatstadt gestiftet. Der Preis zeichne Werke aus, die Inhalte der Geschichte des deutschsprachigen Raumes seit etwa 1715 einem breiten Leserkreis menschlich bewegend und in würdiger, literarisch wertvoller Form nahebringen.

Die Hamburger Objektkünstlerin Ina Arzensek hat als Erste das Edith-Breckwoldt-Stipendium erhalten. Das Hamburger Kulturbehörde vergibt das Stipendium gemeinsam mit der Breckwoldt-Stiftung. „Die Künstlerin übersetzt ihre Passion für Vergänglichkeit und das Unkalkulierbare in ein vielschichtig sublimes, intensives Werk“, heißt es in der Begründung der Jury. Als Stipendiatin wohnt Ina Arzensek vom 1. Oktober 2016 bis 30. September 2018 mietfrei in einem Wohn­atelier im Künstlerhaus Frise in Hamburg-Ottensen und erhält einen monatlichen Materialkostenzuschuss von 275 Euro sowie einen einmaligen Zuschuss für eine Abschlussausstellung in Höhe von 1.000 Euro. Mit dem erstmals vergebenen Stipendium soll das Andenken der Hamburger Bildhauerin Edith Breckwoldt (1937–2013) bewahrt und gleichzeitig junge Kunst in Hamburg gefördert werden.

Der US-amerikanische Schauspieler Bill Nunn ist gestorben. Er litt schon seit Längerem an einer Krebserkrankung und erlag ihr am 24. September in seinem Haus in Pittsburgh. Das gab seine Frau Donna bekannt. Nunn wurde 63 Jahre alt. Der Schauspieler wurde besonders durch den Kultregisseur Spike Lee bekannt, der ihn für einige seiner Filme verpflichtete. Bill Nunn spielte beispielsweise in Filmen wie „Sister Act“ oder „Spiderman“ mit.

Berlin will sein Bauhaus-Erbe bekannter machen. Künftig können Interessenten mit einer App als digitalen Stadtführer Bau- und Kunstwerke des Bauhaus-Mitbegründers Walter Gropius (1883–1969) entdecken, teilte Simone Dornbusch vom Landesdenkmalamt Berlin am Montag mit. Die kostenlose App „Gropius to Go“ kann ab 7. Oktober aus den App-Stores für iOS und Android heruntergeladen werden. Mit dem digitalen Stadtführer soll ein neuer Weg der Denkmalvermittlung beschritten werden. Nutzer finden auf der mobilen Anwendung etwa Informationen zur Biografie und dem Werk von Walter Gropius, einen Überblick der Bauten und Projekte des Bauhaus-Gründers in Berlin, Touren zu Unesco-Welterbesiedlungen der Moderne sowie interaktives Kartenmaterial zu allen Bau- und Bildwerken des Architekten und Wegbereiters der modernen Architektur.

Wie Dornbusch ankündigte, soll die Gropius-App künftig auch mit Informationen aus den Bauhaus-Stätten Dessau und Weimar erweitert werden. Langfristig sei auch eine Zusammenarbeit mit internationalen Bauhaus-Standorten denkbar, hieß es.

Allein in Berlin gibt es mehr als ein Dutzend Bau- und Kunstwerke von Gropius. Sie entstanden in den Jahren der Weimarer Republik und nach dem Zweiten Weltkrieg. An keinem anderen Ort hinterließ der weltbekannte Architekt ein breiteres Spektrum seines Schaffens als in der Bundeshauptstadt, hieß es.