Unterm Strich
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Vor 50 Jahren revolutionierten amerikanische Minimal- und Konzeptkünstler die Kunst. Doch erst der deutsche Galerist Konrad Fischer (1939–1996) machte Carl Andre, Bruce Nauman, Hanne Darboven, Richard Long oder Sol LeWitt mit Ausstellungen in einer Tordurchfahrt in der Düsseldorfer Altstadt international bekannt. Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen feiert jetzt mit der Ausstellung „Wolke & Kristall“ den Erwerb der Sammlung des berühmten Galeristen-Paares Dorothee und Konrad Fischer. Von Samstag bis zum 8. Januar sind im K20 mehr als 200 Werke aus der Kollektion zu sehen.

Martin Schulze Wessel, der Vorsitzende des deutschen Historikerverbandes, hält den Rechtspopulismus in Deutschland für eine „besorgniserregende Erscheinung“. Das sagte er auf den 51. Deutschen Historikertag in Hamburg. „Es ist höchst problematisch, wenn bestimmte Strömungen – ich meine jetzt nicht Parteien – das Volk für sich reklamieren und damit bestimmte Minderheiten im Volk ausschließen wollen.“

Die belgische Stadt Lüttich zeigt Raubkunst: Die Nationalsozialisten haben ihre Bilder beschlagnahmt und als entartet gebrandmarkt, der Pariser Kunsthändler Paul Rosenberg hat sie gefördert und international bekannt gemacht. Nun sind die Werke von Pablo Picasso, Henri Matisse, Fernand Léger und Georges Braque im Kunstmuseum La Boverie in Lüttich zu sehen. Unter dem Titel „Picasso, Matisse, Braque, Léger. Rue de la Boétie“ zeigt das Museum mehr als 60 Meisterwerke, die aus der Galerie Rosenberg stammten und sich heute in den größten Museen weltweit befinden. ­Unerklärlich, unwahrscheinlich, nicht vorhersehbar: Der Rolle des Zufalls in der Kunst widmet sich von Samstag an eine interessante Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart. Ihr Titel: „[un]erwartet“. Bis zum 19. Februar 2017 zeigen hier rund 140 Werke erstmals auf, welche Methoden Künstler erfunden haben, um den Zufall auszuloten und kalkuliert einzusetzen. Die Ausstellung schlägt den Bogen von Hans Arp (1886–1966) und den Surrealisten, die sich um 1920 herum als erste systematisch mit der gestaltenden Kraft des Zufalls auseinandersetzten, bis zur zeitgenössischen Kunst.