Rätselhaftes Dithmarschen: Massakrieren mit Marschmenschen
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Foto: Gemüseenthauptungsfoto: dpa

Sizilien hat seine Mandelblüte,die Provence ihre Lavendelfelder undJapanern wird beim Hanami, dem heiß geliebten Kirschblütenfest, ganz waidwund ums Herz. Ähnlich hingebungsvoll, aber mit ortsüblich unfiligranerer Gefühlsausstattung reagieren Dithmarscher, wenn auf ihrer von Büsum bis Schafstedt hingekrümelten Heimatscholle der Kohlanschnitt begangen wird. Heiß ramentert das freie Bauernblut in den Adern der Marschmenschen, wenn dem ersten von Millionen Krautköpfen in Europens größtem geschlossenen Kohlanbaugebiet rituell das Haupt vom Halse geschlagen wird. Auf Geheiß des zuständigen Agrar-Häuptlings (derzeit: R. Habeck, Grüne) hackt der bereitstehende Bauernhaufen sodann im Blutrausch mit Macheten und Hochleistungsrodern auf das wehrlose Gemüse ein, bis das Blut knöchelhoch in den Furchen schwappt. Seit gestern lockt das makabre Spektakel wieder hartgesottene Tagesausflügler aus der Zivilisation an, die jedoch meist schnell der giftgrünen Dunstglocke oder dem pestilenzartigen Gestank nach 80 Millionen Kohlköpfen erliegen.