heute in hamburg
: „Von australischen Sternen“

All-Musik Wer die Laeiszhalle scheut, kann erst mal der „Werkstatt“ des Ensembles Resonanz lauschen

Elisa Erkelenz

Foto: privat

29, Kulturmanagerin, ist seit 2012 für Kommunikation und Development des Ensem­bles Resonanz zuständig.

taz: Frau Erkelenz, in welche Galaxie fliegt das Ensemble Resonanz im „galaxy“-Konzert?

Elisa Erkelenz: Hoffentlich in mehrere. In der ganzen Saison geht es um eine Reise „into the unknown“, um eine Begegnung mit dem Unbekannten, Fremden, um das Zuhören an sich. Das funktioniert am besten, wenn man vorher möglichst wenig über das Programm weiß und es vorurteilsfrei auf sich wirken lassen kann.

Sie kombinieren Barock-Werke Johann Sebastian Bachs mit Kompositionen des 1965 geborenen Luxemburgers Georges Lentz. Was eint sie?

Das Galaktische! Der Pianist Andreas Staier, der den Abend leitet, sagt: Bei Bach kann aus einem einzigen Atom eine ganze Vielfalt an Variationen, an Galaxien entstehen. Georges Lentz wiederum wurde vom australischen Sternenhimmel und der Aborigine-Musik inspiriert.

Gibt es bei beiden Komponisten eine spirituelle Dimension?

In der Tat spielen Mystik und Spiritualität bei Lentz eine große Rolle. Wenn auch auf andere Art als bei Bach, bei dem das Spirituelle eng mit dem Glauben verwoben ist.

Und inwiefern ist die heutige „Werkstatt“-Probe dann interessanter als das Konzert am Freitag?

Sie ist nicht interessanter. Sie ist anders: eine wirklich ungeschminkte Probe, die sich stark von den öffentlichen Generalproben anderer Orchester unterscheidet. Denn in der „Werkstatt“ kann man das Ensemble bei der Arbeit erleben, beim Diskutieren und Ausprobieren.

Für wen ist die „Werkstatt“ gedacht?

Sie ist eins von mehreren Anker-Angeboten, die wir seit 2013 anbieten, um den Probenprozess zu öffnen und dem Publikum neue Erfahrungsräume rund um die Konzerte zu bieten.

Wer besucht die „Werkstatt“?

Ein sehr gemischtes Publikum: junge Familien, Ensemble-Fans, aber auch neue Hörer, die vielleicht sonst selten in die Laeisz­halle gehen und erst mal reinhören wollen.

Wie viele „Werkstatt“-Besucher finden später den Weg ins Konzert der Laeiszhalle?

Genaue Zahlen haben wir nicht, aber unseren jährlichen Erhebungen zufolge sind es einige. Insgesamt hat sich die Auslastung der „Resonanzen“-Konzerte in der Laeiszhalle seit Beginn der Anker-Angebote mehr als verdoppelt. Interview: PS

„Werkstatt“-Probe zum für Freitag geplanten „galaxy“-Konzert: 16.30 Uhr, Resonanzraum im Hochbunker St. Pauli, Feldstraße 66. Eintritt frei