Unterm Strich
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Es ist eines der schönsten Museen überhaupt, das Wiener Sigmund Freud Museum. Es befindet sich in der 280 Quadratmeter großen ehemaligen Wohnung und Ordination Sigmund Freuds im 8. Wiener Gemeindebezirk. Dort lebte, praktizierte und schrieb Freud zwischen 1891 und 1938 – als er vor den Nazis ins Londoner Exil fliehen musste. 90.000 Besucher aus aller Welt kommen jährlich in Freuds Wirkstätte. Freuds Tochter Anna Freud hatte Gegenstände aus dem Besitz des Vaters zurück nach Wien gebracht – Antiken, Fotos, Möbel und so weiter. –; sie wirkte auch mit am Aufbau der weltweit zweitgrößten Bibliothek zur Psychoanalyse. Nun werden die steigenden Besucherzahlen zum Problem und die Bausubstanz bedarf ganz dringend einer Sanierung, wie der Wiener Standard meldete. Ein umfassendes Konzept gebe es bereits – der Bibliothek möchte man künftig genügend Raum geben, insgesamt solle die nutzbare Fläche verdoppelt werden. Der Sanierungsplan bis 2020 sehe Investitionen von 5 Millionen Euro vor. Angestrebt sei eine Drittellösung zwischen Bund, Stadt und Museum. Vom Bund habe man eine Zusage erhalten, die Zusage der Stadt Wien stehe hingegen noch aus. Das Museum selbst ist mit seinem Anteil auf Sponsoren angewiesen.

Pyjama-Partys sind voll Achtziger. Am anderen Ende der Welt scheinen sie ein Comeback zu erleben. Das Opernhaus in Sydney plant ein neues Besucher­erlebnis, es will Gäste zum Übernachten einladen. So etwas sei in anderen aus­tra­lischen Kultureinrichtungen schon erfolgreich ausprobiert worden. Denkbar sei, ein paar Dutzend Gäste an bestimmten Terminen zur Übernachtung im Opernhaus zu empfangen. „Wir suchen immer neue Wege, um es den Menschen möglich zu machen, dieses Meisterwerk in allen Facetten zu erleben“, teilte der Sprecher mit. Das 1973 fertiggestellte Opernhaus ist eine der größten Touristenattraktionen der Millionenmetropole. Die Architektur stammt von dem dänischen Architekten Jørn Utzon, der sich allerdings mit den Bauherren überwarf und das fertige Gebäude nie in Augenschein nahm. Die Oper wurde von der Unesco als Weltkulturerbe eingestuft. Die Millionen Besucher interessieren sich wohl wirklich nur für die Architektur des Opernhauses, oder warum muss man sich eine Pyjama-Party ausdenken, um das Haus vollzukriegen? Pyjama statt Fliege und Glitzer? Hopefully wird das ein Flop.