Britenbanken blechen in den USA wegen Geldwäsche

STRAFE HSBC und Standard Chartered zahlen Milliarden nach Geschäften mit Iran und Syrien

WASHINGTON/HONGKONG rtr | Die britische Großbank HSBC zahlt wegen eines Geldwäscheskandals in den USA eine Rekordstrafe von knapp 2 Milliarden Dollar. „Wir übernehmen die Verantwortung für die Fehler der Vergangenheit“, sagte Bankchef Stuart Gulliver.

Die US-Behörden werfen HSBC vor, Kunden beim Transferieren von fragwürdigen Geldern aus Ländern wie Mexiko, dem Iran oder Syrien geholfen zu haben. Auch der kleinere britische Konkurrent Standard Chartered verständigte sich mit den US-Behörden auf einen Vergleich und zahlt wegen umstrittener Geschäfte mit Iran, Sudan, Myanmar und Syrien insgesamt 667 Millionen Dollar.

Die amerikanischen Behörden ermitteln seit Jahren gegen viele Großbanken wegen des Verdachts, US-Sanktionen gegen Länder wie den Iran oder Syrien gebrochen zu haben. Auch die Deutsche Bank, die Commerzbank und die UniCredit-Tochter HypoVereinsbank stehen im Visier der Ermittler. Bislang wurde keine einzige Bank angeklagt oder verurteilt, allerdings haben sich zahlreiche Geldhäuser aus Angst vor dem Entzug der wichtigen US-Banklizenz und einem imageschädigenden Prozess mit den US-Behörden auf einen Vergleich geeinigt. Durch die jüngsten Verständigungen mit HSBC und Standard Chartered summieren sich die Strafzahlungen inzwischen auf rund 5 Milliarden Dollar. Bei ähnlichen Vergleichen hatte die niederländische ING 619 Millionen Dollar, die Schweizer Credit Suisse 536 Millionen Dollar und die britischen Banken Lloyds und Barclays 350 beziehungsweise 298 Millionen Dollar gezahlt.

„Es tut uns zutiefst leid“

HSBC-Chef Gulliver tat am Dienstag öffentlich Buße. „Wir haben gesagt, dass es uns zutiefst leidtut, und tun das noch einmal.“ Das Institut habe viel unternommen, damit sich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholten. Auch mit den britischen Aufsehern strebt HSBC im Geldwäscheskandal einen Vergleich an.

Die in Hongkong gegründete, inzwischen in London ansässige Bank hatte Anfang November 1,5 Milliarden Dollar zurückgelegt, um für mögliche Strafen gerüstet zu sein. An der Börse wurde der Vergleich gelassen aufgenommen. Die HSBC-Aktie verlor in London lediglich 0,3 Prozent.