Welt voller Hindernisse

Barrieren Fahrkartenautomaten, Aufzüge, komplizierte Sätze: Was Menschen das Leben schwer macht

Ist zwar da, funktioniert nur leider nicht: Fahrstuhl ohne Strom auf einem Bahnhof in Niedersachsen Foto: Friso Gentsch/dpa

Hilfe anderer

betr.: „Mehr! Fahrstühle!“taz.nord vom 20./21. 8. 16

Und was ist an der Hilfe anderer schlimm? Zur Entsolidarisierung der Gesellschaft, die ja nun gut vorangekommen ist, gehört nicht nur die verweigerte Hilfeleistung. Es gehört auch die verweigerte Hilfeannahme dazu. AUCHDASNOCH, taz.de

Schade

betr.: betr.: „Mehr! Fahrstühle!“taz.nord vom 20./21. 8. 16

@auchdasnoch „Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie anstrengend das für RollstuhlfahrerInnen ist.“ Schade, Frau Stenzel. Es würde rollstuhlnutzenden Menschen sehr helfen, würden sich mehr Menschen vorstellen wollen, wie behindernd es ist, wenn Fahrstühle gar nicht vorhanden oder kaputt sind.

Denn dass unsere Lobby so gering ist, liegt auch daran, dass sich Menschen „gar nicht vorstellen mögen ...“.LESEBRILLE, taz.de

Und fertig

betr.: „Mehr! Fahrstühle!“taz.nord vom 20./21. 8. 16

@Lesebrille Wo ist das Problem? Wenn mich ein Rollifahrer fragt, ob ich ihm ein paar Stufen hochhelfen kann, mache ich das einfach und fertig. So kommt man in Kontakt und wenn man dabei noch ein paar nette Worte wechseln kann, umso besser.

DEIN CHEF, taz.de

Kein gutes Gefühl

betr.: „Mehr! Fahrstühle!“taz.nord vom 20./21. 8. 16

@DEIN CHEF „...mache ich das einfach und fertig“. Da liegt das Problem.

Es ist schön und gut, auf hilfsbereite Mitmenschen zu treffen. Aber wenn die eigene Denkleistung meiner unbehinderten Mitmenschen nicht darüber hinausgeht, sich kurz über den kaputten/nicht vorhanden Fahrstuhl aufzuregen und dann wieder weiterzugehen, dann bleibt es an rollstuhlnutzenden Menschen hängen, um die Reparatur/den Einbau zu kämpfen.

NutznießerInnen sind jedoch alle!

Und ich finde es ebenfalls problematisch, wenn offenbar von nicht wenigen meiner unbehinderten Mitmenschen erst gar nicht darüber nachgedacht wird, ob es für uns ok ist, getragen zu werden.

Wie kommen Sie darauf, dass es für mich normal sei oder angenehm oder ähnliches, dass ich Übergriffe nicht nur zulassen, sondern regelrecht erbitten soll? Denn als solche empfinde ich das.

Fremde Menschen packen zwar vielleicht „nur“ meinen Rollstuhl an, aber ich als „Inhalt“ kann bei Nichtgefallen nicht aussteigen, wenn es mir nicht gefällt. Und wenn der Rollstuhl fällt, falle ich. Das verschiebt meine Körpergrenzen eindeutig nach außen, mein Gegenüber hat mich damit in der Hand. Kein gutes Gefühl!

Sie gehen nach getaner Hilfe mit gutem Gefühl wieder weiter, rollstuhlnutzende Menschen haben zwar das andere Ende der Treppe erreicht, aber keineswegs die Integrität ihres Körpers schützen können.

Das ist ein Problem - nicht nur für rollstuhlnutzende Frauen! LESEBRILLE, taz.de