FRIEDRICHSHAIN

Für Radfahrer gleichen die Bezirke Friedrichshain und Neukölln in großen Teilen einer Mondlandschaft – auf Kopfsteinpflaster-Wüsten folgen Schlagloch-Krater und umgekehrt. Die Bezirksplaner scheinen meist im Auto unterwegs zu sein. Nur ein Beispiel: Noch 2004 ließ die Behörde rund um den Boxhagener Platz das Kopfsteinpflaster erneuern, zum Beispiel in der Szenemeile Simon-Dach-Straße. Das wichtigste Ziel südlich der Frankfurter Allee, gleichzeitig eine Verbindung nach Kreuzberg, bleibt für Radler eine Buckelpiste, während Autofahrer mit raumgreifenden Querparkplätzen bedacht wurden. „Die Gestaltung geht auch zu Lasten der Fußgänger, da zahlreiche Radfahrer auf den Gehweg ausweichen“, analysiert ein Gutachten des Umweltverbandes BUND. Niederbarnimstraße und Simon-Dach-Straße stellten zudem eine wichtige Verbindung zwischen den Ortszentren von Kreuzberg und Friedrichshain her, so das Papier. Auch in den Kiezen um Warschauer Brücke, Frankfurter Tor und Ostkreuz finden sich große Lücken im Radwegenetz. Für ein radfreundliches Antlitz müsste Friedrichshain nach den Vorstellungen des BUND 3,35 Kilometer Fahrbahn asphaltieren. Außerdem sollten 2,45 Kilometer Radstreifen neu auf Straßen gemalt werden, empfehlen die Radexperten US