BUCHVORSTELLUNG
: Nahostkonflikt, holzschnittfrei

„Kaum ein außenpolitisches Thema wird in Deutschland so emotional diskutiert wie der Konflikt um Israel/Palästina“, stand 2002 in der taz – und stimmt bis heute. Schuldabwehrreflex und Vertriebenenkitsch, Die-Lektion-gelernt-Haben und Es-ja-wohl-noch-sagen-Dürfen: Zumal in der hiesigen Linken sorgt wenig für ähnlich großes Hallo wie die Frage: Wie hältst du’s mit dem Existenzrecht Israels (und wie mit der Sache des palästinensischen Volkes)?

Viel Aufmerksamkeit – und schon mal Applaus von unwillkommener Seite – erhält bei solcher Gemengelage einer wie der Tel Aviver Historiker Moshe Zuckermann. Sei’s zur israelischen Realpolitik in der Westbank, sei’s dazu, wie der Vorwurf des Antisemitismus dabei helfen kann, in Debatten die Oberhand zu behalten: Holzschnittartige Positionen sind des Linken (und erklärten Nicht-Zionisten) Sache nicht.

In Hamburg ist er nun mit einem neuen Buch zu Gast: „Wider den Zeitgeist“ (Laika-Verlag, 256 S., 21 Euro) versammelt „Aufsätze und Gespräche über Juden, Deutsche, den Nahostkonflikt und Antisemitismus“. Mit Zuckermann diskutieren Susann Witt-Stahl (Assoziation Daemmerung) und Rolf Becker.  ALDI

■ Fr, 14. 12., 19 Uhr, Heinrich-Wolgast-Schule, Greifswalder Str. 40