Kein Arabischer Frühling in Afrika

Simbabwe Dutzende Festnahmen bei Protesten gegen den greisen Staatschef

HARARE afp | Nach den Protesten vom Freitag hat Simbabwes Präsident Robert Mugabe die Opposition gewarnt, es werde in dem afrikanischen Staat keinen Umsturz nach dem Vorbild des Arabischen Frühlings geben. Der 92-jährige Langzeit-Machthaber will 2018 erneut für die Präsidentschaft kandidieren.

„Sie verbrennen Reifen auf den Straßen, um an die Macht zu gelangen“, sagte Mugabe am Freitag in einer Fernsehansprache. „Sie denken, dass das, was im Arabischen Frühling geschehen ist, auch in diesem Land geschehen wird, doch ich sage ihnen, dies wird nicht passieren.“ Er wolle „Frieden im Land“, sagte der Präsident und warf ausländischen Mächten vor, hinter den Protesten der Opposition zu stecken. Den Behörden zufolge gab es 67 Festnahmen, darunter war nach Angaben von Aktivisten auch ein Journalist.

Die Regierungsgegner fordern Mugabes Verzicht auf die Macht und eine Wahlrechtsreform. Der 92-jährige Machthaber, der das südafrikanische Land seit der Unabhängigkeit 1980 regiert, will bei der Präsidentschaftswahl 2018 erneut antreten. Zu der Kundgebung hatten 18 Gruppen der Opposition aufgerufen, darunter die Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) des langjährigen Oppositionsführers ­Morgan ­Tsvangirai und die neue Partei Simbabwes Volk Zuerst (ZPF) der ehemaligen Vizepräsidentin Joice Mujuru. Die Opposition verurteilte das harte Vorgehen gegen ihre Kundgebung und kündigte an, den Druck auf Mugabe zu erhöhen.

„Die Wut des Volkes sitzt sehr tief“, sagte Tsvangirai. „Die heutige brutale Unterdrückung des Volkes wird es nicht daran hindern, seine Rechte auszuüben.“ Der ins Lager der Opposition gewechselte frühere Minister und Mugabe-Vertraute Didymus Mutasa kündigte erneute Proteste am kommenden Freitag an. Die Proteste würden bis zum Tag der Wahl weitergehen, sagte Mutasa. „Wir haben genug von der Misswirtschaft der Zanu-PF.“