Union hält zu ihren Fans

FUSSBALL Der Köpenicker Klub stimmt dem neuen DFB-Sicherheitskonzept nicht zu. Es sei schlicht unnötig

Der 1. FC Union bleibt eisern und hat mit der kompletten Ablehnung des neuen Sicherheitskonzepts die Meinung vieler deutscher Fußballfans vertreten. In keiner der geplanten Änderungen sei ein wirklicher Sinneswandel zum Beispiel im Hinblick auf die statuarische Verankerung eines Fan-Dialoges erkennbar, erklärte der Zweitligist nach der Ligaversammlung am Mittwoch in Frankfurt/Main. Union hat wie der FC St. Pauli keinem der 16 Anträge des Paketes „Stadionerlebnis“ zugestimmt. Insgesamt ist das Sicherheitskonzept von den Profiklubs mehrheitlich verabschiedet worden.

„Der Inhalt der einzelnen Anträge steht dabei im Wesentlichen nicht zur Disposition“, heißt es in einer Erklärung von Union. Es würde sich bei den Maßnahmen größtenteils um Selbstverständlichkeiten handeln, die bei den Spielen von Union und vieler anderer Vereinen seit Jahren gelebte Praxis seien. „Es gibt keinerlei Veranlassung, sich einem wodurch auch immer motivierten politischen Druck zu beugen und zum jetzigen Zeitpunkt symbolisch eine Handlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen, die überhaupt nie infrage stand“, erklärte Klubpräsident Dirk Zingler: „Für ein solches Handeln steht der 1. FC Union Berlin nicht zur Verfügung.“

Verbal abrüsten

Von den Innenministern, die von den Verbänden und Vereinen deutliche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit in deutschen Stadion angemahnt hatten, erwartet Zingler, „dass verbal abgerüstet wird und ungerechtfertigte Drohungen, die die Autonomie der Verbände angreifen, unterbleiben“. Bereits die Sicherheitskonferenz im Sommer in Berlin habe mit reiner Symbolik Forderungen der Politik bedient. „Die Kommunikation der letzten Wochen ist keine Basis für eine wirksame Zusammenarbeit im Sinne der vielen Millionen Besucher von Fußballspielen, denen wir auch künftig sichere Stadionerlebnisse bieten wollen“, sagte der Klubchef weiter. (dpa)

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