taz-Medaillenspiegel

Bei den Olympischen Spielen gibt es immer wieder Debatten darüber, was man alles reformieren könnte. Mit großem Tamtam verkündete 2014 der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, 40 „historische Reformen“, die unter dem Namen „Agenda 2020“ bekannt gemacht wurden. Eine davon war, dass der Ausrichter der Spiele neue Sportarten und Disziplinen vorschlagen darf.

Eine Forderung, die immer lauter wird, ignoriert das IOC jedoch bislang: dass endlich die Überbewertung der Nationen beendet werde beziehungweise die Vernachlässigung des genderdemokratischen Gedankens. Weshalb gibt es immer noch Disziplinen mit geringerer Präsenz von Frauen? Zwar hat das IOC, das bei den ersten Olympischen Sommerspielen 1896 gar keine Frauen zuließ, bis heute ein Frauenpartizipationsprogramm durchgesetzt, von dem sich andere internationale Institutionen mehr als eine Scheibe abschneiden könnten. Aber weshalb werden inzwischen (von den Funktionärsebenen abgesehen) Männer kurzgehalten? Denn Disziplinen wie Rhythmische Sportgymnastik oder das Synchronschwimmen sind absichtlich männerfreie olympische Bereiche.

Nach dem Frauenspiegel von Samstag heute also der Medaillenspiegel der Männer nach 136 von insgesamt 306 Entscheidungen (Stand: Sonntagnachmittag)

USA 9 11 9

Großbritannien 8 5 5

Deutschland 6 2 1

Japan 5 3 8

China 5 3 2

Italien 5 2 4

Frankreich 4 7 5

Südkorea 4 2 2

Australien 3 5 3

Russland 3 2 5

Neuseeland 2 2 0

Kasachstan 2 1 1

Kroatien 2 1 0

Schweiz 2 0 0

Iran 2 0 0

Ungarn 1 2 1

Belgien 1 1 1

Weißrussland 1 1 0

Vietnam 1 1 0

Slowakei 1 1 0

Unabh. Olympiateilnehmer 1 0 1

Singapur 1 0 0