lokalkoloratur
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Nicht nur wegen seiner knielangen Beinkleider ist er den Hamburgern im Gedächtnis geblieben: Im Jahr 1975 war Rudolf „Rudi“ Kargus der zweite HSV-Torwart, der es zu Nationalmannschaftsehren brachte. Als „Elfmeter-Töter“ hält er bis heute mit 24 parierten Strafstößen den Liga-Rekord. Auch abseits des Torraums fand sein Schaffen Beachtung: Im Kult gewordenen Hörspiel „Mein Freund, der Nationaltorwart“ sorgte er als Sprecher des selben 1977 für unfreiwillige Komik. Als Lesebotschafter stellte er kürzlich neben Kritikerkoryphäe Hellmuth Karasek im Literaturhaus sein Lieblingsbuch vor. Seine Fähigkeiten als expressiver Kunstmaler hat der inzwischen 53-Jährige bereits in einigen Ausstellungen bewiesen. Und ab heute ist Kargus auch noch regelmäßig im Fernsehen zu sehen: Für die gesamte Sendereihe des „WM-Countdown“ hat Hamburg 1 den Ex-Keeper als Experten verpflichtet. Wir meinen angesichts dieser Talente: Gab eigentlich schon lange keinen Fußballer mit Ehrenbürgerwürde mehr. KA