Streit um schnellere Härte

Die Hamburger Polizei hat einen 14-jährigen vermeintlichen Messerstecher gefasst. Er soll einen 17-Jährigen nach einem Streit im U-Bahnhof Mundsburg niedergestochen und lebensgefährlich verletzt haben. Personenfahnder nahmen den Jungen gestern in einer Wohnung in Lauenburg fest und brachten ihn ins Hamburger Polizeipräsidium. Der Junge wird heute dem Haftrichter vorgeführt. „Dieser entscheidet, ob der Jugendliche in Untersuchungshaft kommt oder nicht“, sagt Staatsanwaltschaftssprecher Rüdiger Bagger.

Da der Jugendliche laut Polizei schon mindestens 15 Raubüberfälle, schwere Köperverletzungen, Diebstähle und andere Straftaten begangen hat, fühlen sich die Polithardliner auf den Plan gerufen. SPD-Innenpolitiker Andreas Dressel verlangt per Senatsanfrage eine „lückenlose Fallanalyse“. Auch möchte er wissen, „warum ein Jugendlicher dieses Kalibers“ noch nicht im geschlossenen Heim Feuerbergstraße gelandet ist oder welche anderen Sanktionen seitens des Familieninterventionsteams (FIT) erwogen worden seien. CDU-Jugendexperte Klaus-Peter Hesse gibt sich indes zahm: Er habe Verständnis, dass die FIT-Mitarbeiter „durch die ständigen Vorwürfe der Opposition verunsichert sind“, sagt er. Das FIT müsse aber in „solchen Fällen mehr Mut haben“. KVA