heute in hamburg
: „Eine Menge Spontanität“

THEATER Die Zuckerschweine wollen ins Halbfinale der Improvisationstheater-Liga einziehen

Marc Günther

Foto: privat

44, leitet seit 1998 zusammen mit seinem Bruder Sören die Zuckerschweine. Im wahren Leben verkauft er Betten.

taz: Herr Günther, was ist der Unterschied zwischen traditionellem Theater und Improvisationstheater?

Marc Günther: Im traditionellen Theater gibt es einen festen Text. Den probt der Schauspieler und interpretiert ihn dann auf der Bühne. Im Impro-Theater gibt uns das Publikum Stichwörter und wir müssen daraus unmittelbar eine Szene schaffen. Jede Szene ist einzigartig, jeder Abend eine Uraufführung.

Welche Eigenschaften sollte ein angehender Improvisationsschauspieler mitbringen?

Eine Menge Spontanität und Fantasie. Auf der Impro-Bühne gibt es keine Grenzen. Das ist das Wichtigste. Und dass dabei auch oft etwas schiefgeht, ist klar. Um sich unvorbereitet vor ein Publikum zu stellen und binnen Sekunden zwischen Shakespeare und Western zu wechseln, muss man vielleicht auch ein bisschen einen an der Waffel haben.

Wie lassen sich solche improvisierten Szenen bewerten?

Das Publikum ist die Jury und der Unterhaltungswert ist das Hauptkriterium. Je nach Stärke des Applauses werden von einem Schiedsrichter ein bis fünf Punkte an eine Szene vergeben. Jede Improvisationsgruppe spielt zwei Szenen an einem Abend. Die Punkte werden am Ende zusammengezählt.

Wann und mit welchem Ziel wurde die „Impro-Liga“ gegründet?

Letztes Jahr trugen wir das erste Turnier aus. Neben dem Wettkampf ging es uns vor allem darum, die Hamburger Impro-Gruppen und ihr Publikum besser zu vernetzen. So können wir mehr Menschen erreichen und diese Menschen haben die Möglichkeit, uns direktes Feedback zu geben.

Welchen Modus hat die Impro-Liga?

Wir starteten in einer Gruppenphase. Mit dem morgigen Viertelfinale beginnt die K.-o.-Phase. Was erwartet den Sieger des Finales?

Der Sieger des Finales gewinnt einen Pokal und die Anerkennung der Kollegen. Uns geht es vor allem um die Unterhaltung.

Können Sie mir eine Szene beschreiben, die half, Ihre Gruppe ins Viertelfinale zu bringen?

Ja. Das Thema war ein Streit wegen eines geklauten Autos. Diesen Streit sollten wir dann in verschiedenen Musikstilen austragen. Metal, Schlager, Reggae, Hip Hop – war alles dabei. Für diese Performance gab es die volle Punktzahl.

INTERVIEW: ANTONIUS TIX

Viertelfinale der Impro-Liga: Zuckerschweine vs. Impromptü, 20 Uhr im Sprechwerk, Klaus-Groth-Straße 23, AK: 13 Euro