Vertreibung abgeblasen

Beschluss Obdachlose dürfen unter Brücke bleiben

Die Wohnungslosen unter der Kersten-Miles-Brücke an der Helgoländer Allee dürfen nun doch bleiben, wie der NDR am Donnerstag berichtete. Die besagte Brücke sei bereits seit ziemlich langer Zeit ein sensibler Ort in der Stadt, an dem man keine Bilder von der Vertreibung Obdachloser haben möchte, sagte eine Sprecherin des Bezirks.

Neuer Plan sei nun, dass die Stadtreinigung lediglich den Sperrmüll und den Müll unter der Brücke wegräumen solle. Die Schlafplätze der rund 30 Menschen dürften aber bleiben. Am Mittwoch hatte der Bezirk Mitte noch angekündigt, den Obdachlosen eine Frist setzen zu wollen, binnen derer sie den Platz unter der Brücke räumen sollen.

Bereits vor rund fünf Jahren hatte ein Zaun gegen Obdachlose unter der Kersten-Miles-Brücke in St. Pauli zu heftiger Kritik am Bezirk Mitte und letztlich zum Rücktritt des damaligen Bezirksamtsleiters Markus Schreiber (SPD) geführt. (taz)