LeserInnenbriefe
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Umstrukturierung ist dumm

Betr.: „Die Containerisierung der Kitas“, taz.bremen vom 5. 8. 16

Ausgerechnet dann umzustrukturieren, wenn man schnell mehr Kitaplätze braucht, ist dumm. Das hält den ganzen Laden ziemlich auf. Ich weiß, wovon ich rede. Meine Verwaltung wird seit Jahren immer wieder umstrukturiert. Weil jeder Depp, der was zu sagen kriegt, nach einer neuen Stadtratswahl meint, dass er seine ganz eigene Marke setzen muss. Die Sache ist noch nie etwas gewesen, was Leute aufgehalten hat, die das Bedürfnis hatten, andere zu dominieren. Und wenn die „Sache“ Kinder sind, macht das auch keinen großen Unterschied.MOWGLI, taz.de

Bischöfe gegen Euthanasie

Betr.: „Die Macht der Eugenik“, taz.bremen vom 4. 8. 16

Neben anderen Bischöfen hat sich der Bischof von Münster Clemens August Graf von Galen mit drei wortgewaltigen Predigten gegen die sogenannte Euthanasie gewandt. Die drei Predigten vom Juli/August wurden vor allem in katholischen Kreisen weiterverbreitet und führten (mit) zu einem Abbruch der „Aktion T4“. Ein einziger, einsamer Vormundschaftsrichter hat gegen die Ermordung seiner Mündel protestiert und sogar Strafanzeige wegen Mordes gestellt. KÄPTN OLGI, taz.de

Gewerkschaft muss kämpfen

Betr.: „Jobs, aber kein Auskommen“, taz.bremen vom 3. 8. 16

Bezeichnend, dass dem DGB nur der Staat als mögliches Mittel einfällt. Dass das sinnlos ist, wird bereits im Artikel klar: Warum sollte der sich bei seinen Wähler*innen unbeliebt machen, indem er die Öffnungszeiten reduziert, und sich im selben Moment seine eigene Finanzgrundlage nehmen, indem er sich mit den Unternehmen anlegt? Dabei ist das wirklich Spannende eigentlich an dieser Stelle, dass so niemand mehr über die Gewerkschaft redet: Zu anderen Zeiten – und manche Gewerkschaften machen das sogar heute noch – haben Gewerkschaften selber für ihre Ziele gekämpft, haben sich so verrückter Mittel wie Streiks bedient. Dem DGB scheint das aber nicht mal einen Gedanken wert zu sein. TOBIAS HELFST, taz.de

Service zurückfahren

Betr.: „Jobs, aber kein Auskommen“, taz.bremen vom 3. 8. 16

Geschäftsmodelle, die sich nicht tragen für die Mitarbeiter, sind einzustellen. Wir müssen den Service in diesem Land bei schlecht bezahlten Jobs so weit zurückfahren, bis der gut situierte Bürger lernt, dass er mehr für seine Bequemlichkeit zu bezahlen hat. Egal, ob ordentliche Einkaufsmärkte, Gastronomie, saubere Straßen oder ein sauberes Klo. Mindestlohn anheben und fertig; Kosten umlegen auf das Produkt. Und dann lassen wir den Markt entscheiden. TOM FARMER, taz.de

Absurde Öffnungszeiten

Betr.: „Jobs, aber kein Auskommen“, taz.bremen vom 3. 8. 16

Vermutlich ist das wie mit den Bauern: Erst wollen sie die Deregulierung des Milchmarktes, um angeblich mehr Geld verdienen zu können, um dann zu erkennen, dass diese Rechnung nicht aufgehen kann, und wieder nach dem Staat rufen. Beim Einzelhandel stellt es sich allerdings insofern anders an, da hier die Unternehmen sicher durch längere Öffnungszeiten mehr Umsatz machen wollten, die ArbeitnehmerInnen das aber ausbaden müssen. Und dann kommt rechtmäßig schon die Gewerkschaft ins Spiel. Ich fand die langen Öffnungszeiten schon immer absurd, 20 Uhr würde auch reichen und sonntags einfach alles mal zu. HANNE, taz.de