Bergedorf schützt das Klima

UMWELT Hamburg gewinnt EU-Projekt zur Transformation der Städte. Umgesetzt wird es in Bergedorf

Im Konzept steht, wie Mitarbeiter dazu gebracht werden könnten, Energie zu sparen

Der Stadtteil Bergedorf wird Vorreiter in Sachen nachhaltige Entwicklung. Wie das Bezirksamt mitteilte, hat Hamburg gemeinsam mit Nantes und Helsinki ein EU-Projekt zur „smarten“ Transformation der Städte gewonnen, das von Bergedorf koordiniert und im Bezirk umgesetzt werden soll. Das Vorhaben wird ergänzt und konkretisiert durch ein „integriertes Klimaschutzkonzept“ für Bergedorf, das am Mittwochabend vorgestellt wurde.

Das Klimaschutzkonzept setzt bei der Überlegung an, welche Akteure wesentlich zu einer CO2-Einsparung beitragen könnten. Ein Beispiel dafür sei das Rathaus mit den angrenzenden Verwaltungsgebäuden, sagt der Ingenieur Manuel Gottschick, einer der Autoren des Konzepts.

Darin stehen Vorschläge, wie das denkmalgeschützte Gebäude gedämmt werden könnte, wie die Mitarbeiter dazu gebracht werden könnten, Energie zu sparen und wie der verbleibende Energiebedarf nachhaltig gedeckt werden könnte, etwa durch ein biogasbetriebenes Blockheizkraftwerk.

Bei den Mitarbeitern setzt Gottschick auf Motivation. Jeder Mensch wolle etwas Guts tun. „Man muss ihnen aber auch zeigen, wie viel das denn nützt und dass sich die soziale Norm verändert hat“, sagt der Ingenieur. Für die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts versucht der Bezirk jetzt, Fördergeld vom Bund zu bekommen.

Beim Projekt „my smart life“ ist Hamburg schon einen Schritt weiter, weil es den Zuschlag der Europäischen Kommission bekommen hat. Dabei geht es darum, im Austausch mit den Partnerstädten herauszufinden, wie Kommunen dem Klimawandel und dessen Folgen begegnen und wie sie die Zuwanderung bewältigen könnten.

Die drei Partnerstädte haben fünf weitere Städte im Schlepptau, die von den gewonnen Erkenntnissen profitieren wollen, und eine Reihe privater und öffentlicher Unternehmen und Institutionen im Boot wie die Deutsche Telekom und die Hafencity-Universität.

Im Focus des Projekts im Rahmen des EU-Förderprogramms „Horizon 2020“ stehen erneuerbare Energien und eine umweltfreundliche, klimaschonende Mobilität. Die Bürger sollen umfassend beteiligt werden. Start ist wohl im Herbst. GERNOT KNÖDLER