Mord aus Angst

20-Jähriger gesteht, einen 65-Jährigen getötet zu haben, nachdem er dessen EC-Karte geklaut hatte

Wegen Mordes an einem Freund muss sich seit gestern ein 20-jähriger Mann vor dem Landgericht verantworten. Er ist angeklagt, im Oktober vorigen Jahres den 65-jährigen Tunesier bei einem Streit in dessen Spandauer Wohnung durch Messerstiche in den Hals getötet zu haben. Danach soll er die Leiche des Mannes zerstückelt und zum Teil vergraben haben.

Dem Staatsanwalt zufolge fürchtete der Angeklagte, von seinem älteren Freund bei der Polizei anzeigt zu werden, weil er zuvor dessen EC-Karte gestohlen und damit Geld vom Konto abgehoben sowie Einkäufe getätigt hatte. So soll der damals 19-Jährige mit der Karte zwei DVD-Player und Ersatzteile für das Fahrrad seiner Mutter gekauft. Als der 65-Jährige den Diebstahl bemerkte und mit einer Anzeige sowie Schadenersatz drohte, soll der junge Mann mit einem Messer auf ihn eingestochen haben. Der ältere Mann war verblutet.

Der Angeklagte, der in Berlin geboren und in Jordanien aufgewachsen ist, gestand zu Prozessbeginn, den Freund getötet und zuvor Geld abgehoben zu haben. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt. ddp