Neuer Termin im europäischen Impfkalender: Kleiner Piks gegen Nazi-Pest

BRATISLAVA/BERLIN dpa/taz | Bisher kannten wir Impfungen nur gegen Masern und Mumps, Polio oder Windpocken. Aber die Nachrichtenagentur dpa berichtete am Dienstag von einer ganz neuen Schutzimpfung: „Slowakei will Schüler gegen Rechtsextremismus impfen.“ Was für eine grandiose Idee der Slowaken. Ein kleiner Stich – und man ist ein Leben lang gefeit gegen die Ansteckungsgefahr durch die Nazi-Pest. Nur leider ist es nicht so einfach, denn dpa hat mal wieder in eine alte Metaphernschublade gegriffen und ein schiefes Sprachbild aufgehängt. Tatsächlich will das slowakische Bildungsministerium Schulen zu Exkursionen in KZ-Gedenkstätten bewegen und so Schüler gegen den Rechtsextremismus immun machen. Aber die Vorstellung ist zumindest sehr plastisch: Nach dem Piks bleibt dann auf dem Impfarm als Impfzeichen ein Leben lang statt des üblichen „Pfennigs“ ein durchgestrichenes Hakenkreuz.