: Jugendliche sind immer cleaner
SUCHT Hamburgs Jugendliche rauchen und trinken immer weniger, nehmen kaum harte Drogen. Dafür lauert die Gefahr im Netz und beim Glücksspiel
Sie rauchen und sie saufen weniger, kiffen wie eh und je und neigen stärker dem Glücksspiel, Computerspielen und dem Internet zu. Das ist das Ergebnis der aktuellen Schulbus-Umfrage von 2015, die am Dienstag von Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) und Studienleiter Theo Baumgärtner präsentiert wurde. Befragt wurden 1.090 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren.
Besonders die Zahl der jugendlichen RaucherInnen halbierte sich in den vergangenen zehn Jahren fast. Allein zwischen 2012 und 2015 sank der Anteil um knapp 30 Prozent. Die Zahl der regelmäßigen AlkoholkonsumentInnen sank seit 2005 zwar nur um 20 Prozent, dafür aber konstant von Studie zu Studie. Bei beiden Suchtmitteln liegt der Konsum der Hamburger SchülerInnen unter dem Schnitt eher ländlicher Regionen in Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Bayern.
Beim Cannabiskonsum, einem Großstadtphänomen, liegen die Hamburger Jugendlichen in diesem Vergleich vorn. Wobei fast doppelt so viele Jungen wie Mädchen zum Joint greifen. Die Zahl der Dauerkiffer bleibt hingegen seit Jahren konstant: Sie liegt bei Jungen bei knapp zehn Prozent, bei Mädchen bei knapp fünf Prozent. Der vom grünen Koalitionspartner nach wie vor geforderten Teil-Legalisierung von Cannabis erteilte SPD-Frau Prüfer-Storcks erneut eine Absage: „Wir werden weiterhin die Schädlichkeit des Stoffs betonen und seine Verfügbarkeit nicht erhöhen.“
Das Glücksspielverhalten unter Jugendlichen nimmt zu – ein Phänomen vor allem männlicher Jugendlicher. Eine regelmäßige, also mehrmals monatliche Teilnahme an mindestens einem Glücksspiel um Geld geben in Hamburg etwa 17 Prozent der männlichen und drei Prozent der weiblichen Jugendlichen an. Ebenso werden PC-Spiele vor allem von Jungen genutzt: Fast die Hälfte von ihnen spielt täglich, nur sieben Prozent der Schülerinnen spielt. Der als problematisch eingeschätzte Internetgebrauch nimmt hingegen vor allem bei Mädchen zu. Ihre Zahl hat sich in den vergangenen drei Jahren nahezu verdoppelt. Kaum eine Rolle spielen illegale und harte Drogen mac
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