AfD tritt gar nicht erst an

Rechtspopulismus Nach längerem Hin und Her hat sich die Osnabrücker AfD nun doch nicht für die Kommunalwahl am 11. September beworben

Osnabrücks AfD ist hart auf den Boden der Realität aufgeprallt: Weil die Partei die nötigen 240 Unterschriften – 30 für jeden der acht Wahlbereiche – nicht lieferte, wird sie nun doch nicht zur Kommunalwahl am 11. September antreten.

Das hatte nach dem Erfolg der Rechtspopulisten bei den hessischen Kommunalwahlen im März noch anders geklungen. Da hatte sich Osnabrücks AfD-Vorsitzender Christopher Jahn – der am Dienstag nicht erreichbar war – noch vorstellen können, dass sich die Osnabrücker zur Teilnahme entschlössen.

Inzwischen ist klar, dass massiv Parteigänger fehlen. In der Tat habe man „eine relativ kleine Personaldecke aktiv mitarbeitender Mitglieder“, sagte Jahn schon im März; auch sei man nicht in der Lage, genug geeignete Kandidaten aufzustellen.

Erschwerend mag hinzukommen, dass sich die Osnabrücker AfD seit 2014 in einen Kreisverband Stadt und einen Kreisverband Land unterteilt. Der Landverband fasst laut Homepage 50 Mitglieder, der Stadtverband 30. Zu wenig für einen formellen Wahlvorschlag, weshalb die AfD bis Fristende am Montag, 18 Uhr, keinen Wahlvorschlag einreichte.

Zum Vergleich: CDU und SPD haben je 80, die Grünen 56 Kandidaten nominiert, wie Osnabrücks Pressesprecher Sven Jürgensen der taz am Dienstag bestätigte.

So wird die Osnabrücker AfD weiterhin anderen beim Regieren zusehen, anstatt mitzugestalten. Dabei steht dieser Wunsch auf der Homepage ganz oben. (taz)