von unserer Redaktion
: Für mehr Fotografie!

Kontext hat noch viel vor! Dazu gehört auch die Fotografie. Wir sind der Meinung, Fotos können und sollen ihre eigene Geschichte erzählen. Mit Bildern ist ein anderer, ein erweiterter und im besten Fall unverstellter Blick auf die Realität möglich. Doch das wird heute kaum genutzt. Die Fotografie mit ihren eigenen, schöpferischen Möglichkeiten verschwindet immer mehr aus der Zeitungs- und Online-Welt. Fotos sind zunehmend Beiwerk des Textes, die Krücke sozusagen, mit der ein Artikel laufen lernt. Sie sind oft inhaltslos und flach. Inhalte werden ersetzt durch technische Perfektion bis hin zur vollständigen Verfälschung. Das wollen wir nicht!

Wir wollen die Realität so ins Bild bringen, dass sie über die technisch gelungene Kopie der Wirklichkeit hinausgeht. Wir wollen fotografischen Interpretationen Raum geben, die zum Hinschauen animieren. Damit wollen wir die Tür zu den Inhalten der Zeitung öffnen. Aber nicht nur.

In dieser Ausgabe haben unsere Fotografen Martin Storz und Joachim E. Röttgers gezeigt, wie es werden könnte, wenn wir noch mehr Soli-AbonnentInnen hätten. Denn ihre Bildreportagen und Impressionen kosten viel Zeit. Martin Storz hat sich für seine Icke-Reportage (Seite 3) immer wieder mit dem Obdachlosen an seinem Stammplatz getroffen. In vielen Treffen hat er in seinen Bildern das Leben auf der Straße eingefangen, ohne romantisierende Verklärung. So erzählen die Bilder von Icke ihre ganz eigene Geschichte.

Unser Fotograf Joachim E. Röttgers hat sich bei der Landesdelegiertenkonferenz der Grünen rumgetrieben und seinen kritischen Blick auf die Partei geworfen, die derzeit in Baden-Württemberg so auf Erfolgskurs ist, getreu dem Kontext-Motto: Und Kontext schaut euch auf die Finger! Er hat mit ironisch-kritischem Blick die grüne Ich-AG ins Bild gerückt, seine Parteitags-Impressionen sprechen für sich (Seite 4).

Und last, but not least hat Martin Storz unseren Reporter Sandro Mattioli bei seinen Recherchen in Sant'Anna di Stazzema begleitet, um auch im Bild die Reise der Stuttgarter Engagierten zu dokumentieren. Die wehren sich mit ihrer Solidaritätsfahrt dagegen, dass die Opfer des NS-Massakers im toskanischen Dorf vergessen und die damaligen Täter unbehelligt bleiben. Storz und Mattioli waren die einzigen Pressevertreter.

Heute also gehört die Kontext:Wochenzeitung den Fotografen. In einer Kraftanstrengung haben sie gezeigt, was sie dauerhaft leisten könnten, wenn wir noch mehr Soli-AbonnentInnen hätten. Dafür werben wir in unserer quietschgelben Spendenkampagne. Wir haben noch viel vor. Und was wir vorhaben – mehr Reportagen aus dem Land, noch mehr Recherche, mehr Karikaturen, mehr Fotoreportagen –, können wir nur mit Ihrer Hilfe umsetzen. Denn Kontext ist eine ausschließlich über Spenden finanzierte Zeitung.

Bisher haben wir 1.108 Soli-AbonnentInnen, die mit einem monatlichen Dauerauftrag über zehn, manchmal sogar über 50 Euro, unsere Arbeit ermöglichen. Sie sind das Rückgrat von Kontext. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Doch nun wollen wir noch besser werden. All das schaffen wir nur mit Ihrer Hilfe. Deshalb gilt jetzt das Motto unseres unweihnachtlich gelben Spendenaufrufs: „Nur weil Sie mitmachen.“ Denn nur wenn Sie mitmachen, können wir das alles schaffen. Eine Überweisung von monatlich zehn Euro oder mehr, damit wir noch mehr Kontext bieten können. Sie dürfen uns auch gerne mit einem größeren Betrag unterstützen. Und mit einer einmaligen Spende.

Übrigens: Ihre Spende, Ihr Soli-Abonnement ist von der Steuer absetzbar. Unter www.kontextwochenzeitung.de können Sie sich gleich anmelden.