LESERINNENBRIEFE
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die tageszeitung | Rudi-Dutschke-Str. 23 | 10969 Berlin | briefe@taz.de | www.taz.de/zeitungDie Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor . Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.

Grausames Schicksal

betr.: „Maya geht gern spazieren“, taz vom 19. 7. 16

Es ist schon lange überfällig: Wildtiere sollten nicht mehr in Zirkussen auftreten und die letzten verbliebenen Zirkustiere in würdigere Lebenssituationen überführt werden. Darum bitte ich Sie von Herzen, im Sinne der Zivilisation und Empathie, die Elefantendame Maya aus dem Circus Busch zu befreien und sie in eine Auffangstation oder zur Not auch in einen großen Zoo zu überführen. Ihr Schicksal ist geprägt von Grausamkeit, und sie soll wenigstens ihre letzten Lebensjahr in Frieden verbringen dürfen. SALLY LAZIC,Berlin

Nicht gut kuscheln mit Peta

betr.: „Maya geht gern spazieren“, taz.de vom 19. 7.16

Peta wird hoffentlich nicht ernsthaft bestreiten, dass Hunde soziale Wesen sind. Trotzdem habe ich noch nie gehört, dass die Organisation von Hundehaltern fordert, dass diese gleich ein ganzes Rudel Hunde halten.

In einigen Gegenden Asiens werden Elefanten seit Menschengedenken als Arbeitstiere gehalten. Sie sind zwar viel zu groß, um auf dem Bettvorleger ihres Besitzers zu übernachten, aber das kann ja wohl nicht das entscheidende Kriterium sein. Pferde, schließlich, schlafen auch nicht neben dem Bett ihres Besitzers, und selbst Hunde haben oft ihre eigene Hütte außerhalb der Wohnung.

Könnte es also sein, dass Peta Haus- mit Kuscheltieren verwechselt – und manche Mitglieder dieser Organisation zudem überzeugt sind, soziales Verhalten müsse zwingend an der Artengrenze enden?

Der Vorfahre des Haushundes soll der Wolf gewesen sein. Wann ganz genau aus diesem Wildtier unser Haustier wurde, ist nicht mehr zu klären. Fest steht lediglich, dass es keine Domestikation gegeben hätte, hätte Peta damals die Macht gehabt zu verhindern, dass soziales Verhalten die Grenze zwischen den Arten überwindet.

Der Mensch hätte vermutlich heute weder Haus- noch Kuscheltiere, wenn es nach Peta ginge. Für manche Menschen wäre das vermutlich „eine Katastrophe“. Mit Peta ist ja schließlich nicht gut kuscheln. Und mit manch anderem Menschen auch nicht – was noch nicht heißen muss, dass wir nicht trotzdem irgendwie soziale Wesen sind, wir Menschen. Mal ganz grundsätzlich, meine ich. MOWGLI,taz.de

Zustände wie diese

betr.: „Maya geht gerne spazieren“, taz vom 19. 7 16

Es ist beschämend, wie der größte Teil der Menschheit mit ­seiner Umwelt umgeht. Pflanzen, Tiere, ganze Landschaften haben sich uns anzupassen. Das finde ich scheiße! Und somit finde ich, dass wir größtmögliche Rücksicht auf unsere Umwelt nehmen müssen. Ein Elefant, welcher von seinen Artgenossen getrennt leben muss, ist dabei ein Teil der Problematik, Zoos ein anderer. Es tut mir so leid und macht mich so sauer, dass es diese Zustände gibt.

GUNTER FRANZE, Wandlitz

Profilierungsprojekt für Senat

betr.: „Platzt die Henkel-Blase?“, taz.de vom 21. 7 16

Nach den Panama Papers (Süddeutsche)existieren in Berlin circa 5.000 Grundstücke, ohne dass dem Senat die Besitzer bekannt sind. Das wäre ein echtes Profilierungsprojekt für einen Innensenator, zu erfahren, wer mit welchem Geld in Berlin Grundstücke und Häuser besitzt.

Wer hier von Rechtsstaat faselt, sollte sich auf die wirklich rechtsfreien Räume konzentrieren, die das Kapital aus kriminellen Quellen längst legal besetzt. XONRA, taz.de

Im Zweifelsfall

betr.: „Polizei macht, was sie will“, taz vom 21. 7. 16

Im Zweifelsfall wird die Polizei immer den Staatsinteressen oberste Priorität einräumen, und nur dann, wenn diese nicht gefährdet sind, kümmert man sich auch um Volksinteressen.

Zum Golem Staat gehört aber nur, wer ihn aktiv fördert und finanziert. Und das sind naturgemäß diejenigen, die das Geld haben und es einnehmen, aber nicht diejenigen, denen es weggenommen wird. WXYZ, taz.de