Bauernland in Bienenhand

ARTENVIELFALT Niedersachsen wirbt für das „Schlüssel-Insekt“ Biene – auch ganz praktisch

Geht es nach dem Agrarministerium in Hannover, wird Niedersachsen immer mehr zum Bienenland: In den vergangenen drei Jahren hätten sich rund 1.500 neue Imker mit 6.320 Bienenvölkern um eine finanzielle Förderung beworben, sagte Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) gestern. Die Biene sei ein „Schlüssel-Insekt“ für Artenvielfalt und Landwirtschaft, so Meyer. Rund 80 Prozent der Kulturpflanzen seien auf ihre Bestäubung angewiesen. „Ohne Bienen geht es auch den Menschen schlecht.“

Bundesweit sind rund 120.000 Imker aktiv. Für Neu-Bienenhalter gibt es seit 2011 einen Zuschuss von bis zu 50 Euro je Volk. In Niedersachsen kümmern sich etwa 11.000 Imker um rund 73.000 Bienenvölker, zu 99 Prozent als Freizeit-Imker.

Anders als in den Städten sei das Nahrungsangebot für Bienen in der von Monokulturen geprägten Agrarlandschaft gerade in den Sommermonaten unzureichend, führte Meyer aus. Dort seien daher blühende Flächen umso wichtiger. An einem Förderprogramm für die Aussaat von Blühstreifen beteiligten sich derzeit rund 3.000 landwirtschaftliche Betriebe. Mehr als 17.000 Hektar Land seien mittlerweile zu Blühstreifen geworden.

Seit 2014 unterhält das Ministerium zusammen mit der Initiative „Hannover summt“ zwei eigene Bienenstöcke in seinem Garten. In diesem Jahr sei ein weiterer Bienenstock hinzugekommen, 73 Kilogramm Honig seien erzeugt worden. (epd)

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