Motiv: Aus- länderhass

Prozess Knapp zwölf Jahre Haft gefordert

Der mutmaßliche Mörder eines 31-jährigen Briten in Neukölln soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für elf Jahre und acht Monate ins Gefängnis. Der 63-Jährige sei des Mordes schuldig zu sprechen, beantragte der Ankläger am Dienstag vor dem Landgericht. Mit einem Schrotgewehr habe er vor einer Bar auf den arglosen Juristen geschossen. Das Motiv sei unklar geblieben. Es könnte Ausländerhass gewesen sein. Wegen erheblicher Alkoholisierung des Angeklagten beantragte die Anklage keine lebenslange Haft. Das Urteil könnte am 11. Juli fallen.

Der Prozess um den rätselhaften und umstrittenen Fall läuft seit vier Monaten. Der Angeklagte hatte geschwiegen. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch aus Mangel an Beweisen. Einer der Anwälte der Eltern des Opfers, die Nebenkläger sind, forderte eine lebenslange Freiheitsstrafe. Das Motiv sei Fremdenfeindlichkeit gewesen. "Der Angeklagte ist ein Rassist, fasziniert von Hitler und dem Dritten Reich", argumentierte der Nebenklage-Anwalt. (dpa)